Ein Besuch bei den Waldschützer*innen im Hambacher Forst
„Mordor ist gar nicht mehr so weit von hier, dort hinten schimmert es schon durch die Äste“, sagt Lobo. Nein, wir sind nicht bei „Herr der Ringe“ in Mittelerde gelandet, sondern im Hambacher Forst. Und was hier als „Mordor“ bezeichnet wird, ist die gigantische Tagebaugrube für den Braunkohleabbau von RWE. Die Grube ist inzwischen mehr als 45 Quadratkilometer groß und bis zu 400 Meter tief; etwa 3.000 Menschen wurden bislang durch den Tagebau vertrieben. Am südlichen Ende der Grube schmiegt sich ein kleiner grüner Fleck auf der Landkarte an: der Hambacher Forst. Das, was davon noch übrig ist. Weniger als ein Zehntel des ehemals etwa 5.500 Hektar großen Forstes stehen noch. Fraglich ist nur, wie lange noch. Auch ohne neue Rodungen könnte RWE den Tagebau noch einige Jahre lang weiter betreiben. Es läuft also ein Wettlauf zwischen dem absehbaren Ende der Braunkohleverstromung und der endgültigen Vernichtung des Waldes.