Fotogalerie @COP23Demo: 20.000 Füße und 3000 Räder (German/English)

Update 10.11.: Mehr Fotos (Creative Commons) auf unseren flickr-account.

Tausende von Menschen, Alte und Junge, Menschen mit Plakaten, Transparenten, Instrumenten, Menschen voller Liebe, Hoffnung und Wut haben demonstriert und zum Auftakt der COP23 deutliche Signale an die Politik  gesandt: Kohle stoppen – Klima retten! Planet first! Und:  „Wer noch gräbt ist dumm“.  Auch 3000 rote Radfahrer_innen hatten sich bei schönstem Sonnenschein auf dem „Highway to COP“ von Köln nach Bonn aufgemacht.  Ein Sinnbild für Schönheit, Vielfalt und Kooperation inmitten einer zerissenen Weltgesellschaft. Hier gehts zur Fotogalerie und zum Text auf  Deutsch und Englisch…

Der Klimawandel lässt sich nicht nur als als  ökologische Katastrophe begreifen sondern als Aufforderung für einen Sinneswandel, den die  Welt-Gesellschaft durchlaufen muss, um die Klimakatastrophe zu bewältigen. Es ist der Wandel von Konkurrenz und Verdrängung hin zu Verständigung und Kooperation. Ein langer, vielleicht zu langsamer  Lernprozess ist angesagt, denn   Kampf und Verdrängung sind nach wie vor die Grundlage unsere Wirtschafts- und großen Teilen unseres Bildungssystems.

Die tausenden die gekommen sind um kreativ und friedvoll für unsere Zukunft zu demonstrieren sind für mich ein Sinnbild für diese neue Welt. Wir bewirten  Gäste aus aller Welt, die wir teilweise gestern noch nicht kannten. In unserem Postkasten tummeln sich Anfragen wie: Wer kann 300 Menschen aus Belgien unterbringen? Es gibt Begegnungen, Austausch, Diskussionen. Auch auf der Ebene der Stadtverwaltung gibt es deutliche Zeichen der  Kooperation und Zusammenarbeit. Die Stadt hat in den letzten Tagen vor der COP noch eine „Klimatour“ auf die Beine gestellt und dazu viele Bonner Initiativen eingeladen. Bei fünf von sechs Events sind Akteure von Bonn im Wandel mit dabei.

Gleichzeitig zeigt sich hier auch die Zerissenheit und Widersprüchlichkeit der ganzen Situation. Während wir zur Auftaktveranstaltung der Klimatour mit vielen anderen engagierten Menschen auf dem Podium stehen, nutzt City Marketing die Gunst der Stunde und organisiert medienträchtig einen verkaufsoffenen Sonntag mit klimaneutralen Lichtinstallation, gesponsert u.a  von MC Donalds und Porsche.  Und noch absurder: Die Bonner Klimatour lebt von der Beteiligung engagierter zivilgesellschaftlichen Akteure , doch erst vor kurzem erteilte der Oberbürgemeister einer breiten Beteiligung zur Zukunftvision der Stadt eine Absage. 

So steht es in den Sternen, ob wir es schaffen gemeinsam und rechtzeitig die Weichen für ein Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu stellen. Möglicherweise dauert der Lernprozess zu lange und wir werden kollektiv scheitern. Wie auch immer diese Geschichte ausgeht: Es ist jetzt  der  richtige Zeitpunkt an einer Kultur der Kooperation und des Miteinander zu arbeiten . „Wir könnten den Klimwandel nutzen, um etwas Bedeutungsvolles schaffen. Das könnte der erste Grundstein für eine planetare Erzählung sein. Wir müssen Möglichkeiten finden gemeinsam hier zu existieren, ein völlig neues Bild von uns schaffen, eine neue Perspektive von uns selbst, eine neue Identität“ sagte der Regisseur Dirk Wilutzky auf der Crossroads Conference in Königswinter.

Um dabei nicht verrückt zu werden, brauchen wir Meere von Ehrlichkeit, Empathie und Wertschätzung.

Heute, Sonntag früh geht es weiter mit einer angemeldeten  Demonstration im Braunkohlerevier. Es werden viele internationale Redner*innen erwartet, die auch unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wie die Pacific Climate Warriors, oder Kleinbäuer*innen von La Via Campesina.

COP 23 Imagine all the people, … about the beauty of a world citizen movement

Novembers sun was shining when more than 10,000 people – some say 25,000 from all over the world demonstrated for climate justice in Bonn, two days before the COP23 started. 3000 cyclists joined the demonstration coming from Cologne on the „highway to COP23“. They put their messages on posters, transparents, cars, statues, they shouted and sang. “Stop digging, Stop climate crime, Planet first! Stop Pretending –  Start defending, Leave the coal in the hole“, old and young, people with hopes, fears, anger and love, showing the beauty of  creativity, cooperation and diversity within a contradictory time.

I as Transitioner hope that climate change is a chance to  overcome the habit of fighting and competition which is deeply embedded in our society, in our bodies, in the economic and the educational system. The 25,000 who came to Bonn are a symbol for meaningful collaborative action on global level.  We are proud and grateful to host guests from all over the world, to get requests from other organizations, to meet people we have never met before and to engage for the same common goals. There is also cooperation happening at the level of the city administration. The city of Bonn set up a Climate Tour with events and exhibitions during the COP. They  invited various civic  organisations of Bonn. We ended up as cooperation partner in 5 of 6 events.

At the same time we are part of the frictions and contradictions of the system at local level.  The opening event of the climate tour at the market place in Bonn lasted  several hours. In parallel the  advertising alliance of Bonn called City Marketing used the opportunity to announce an all day Sunday shopping during the COP, with so called climate neutral light art events, sponsored by MC Donalds and other “sustainable enterprises” like Porsche. Mind Behaviour Gap made in Bonn.

There is still a long way to go to reach our climate goals, maybe the way is too long, the time too short and we will collectively fail. Howsoever this story will end, it is exactly the right time to engage for a culture of cooperation.  „We could use climate change to do something meaningful. It could be the first cornerstone of a planetary narrative. We have to coexist, to form a totally new image and perspective from our self and to create a new identity“ said the filmmaker Dirk Wilutzky at crossroads conference in Königswinter near Bonn.

Meanwhile , to avoid getting crazy, we need loads of empathy, appreciation and authenticity.

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