Gemeinsam haben die Bonner Parteien 2019 einen mutigen Entschluss gefasst: Unsere Stadt soll klimaneutral werden. Nun gibt es drei Möglichkeiten: 1. Mit halbherzigen Maßnahmen werden wir scheitern. 2. Mit angemessenen Maßnahmen und ohne Beteiligung gibt es eine Ökodiktatur – oder 3. Wir versuchen es gemeinsam. Das ist der Ansatz von Bonn4Future.
Wer mit offenen Augen durch Bonn läuft, kann feststellen: Der Klimawandel ist auch hier angekommen. Der Rhein führt im Sommer Niedrigwasser. Die Schifffahrt muss eingestellt werden. Baumalleen am Rhein vertrocknen – und nicht nur dort. Die Natur zeigt uns , dass es so nicht weiter geht. Klimawandel und Artensterben sind eine unmissverständliche Aufforderung, unser Leben besser zu organisieren, nachhaltiger, fairer.
Wir als Transition Initiativen Bonn im Wandel haben gemeinsam mit der Klimawache Bonn das Mitwirkungsverfahren Bonn4Future als Bürgerantrag gestartet, weil wir sicher sind: Viele Menschen in dieser Stadt machen sich Gedanken über die Zukunft und wollen etwas Sinnvolles tun. Wir wissen auch: der Gute Wille und die Kreativität der Menschen können wirklich etwas bewegen. So sind die Urbanen Gärten, die solidarischen Landwirtschaften in Bonn entstanden, die Lastenradprojekte und vieles mehr.
Dieser Wandel von unten ist schön und macht Spaß. Denn man sieht was man verändern kann. Er ist aber zu langsam und zu wenig. Wir haben nicht mehr viel Zeit und viele Versuche. Wir sind die Menschen, die in den nächsten 5 Jahren die Weichen stellen müssen für das, was in den nächsten 100 Jahren passiert, so die neueste Lancet Countdown Studie – eine Forschungsarbeit von über 100 Wissenschaftler:innen aus über 30 internationalen Institutionen.
Deswegen sind wir dankbar für die Fridays4Future, die aufgestanden sind und die Klimakrise ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt haben. Und mit ihnen, die Parents, die Scientists4Future, die Klimawache Bonn und alle Klimagruppen, die in den letzten beiden Jahren Unglaubliches bewegt haben.
Wir sind auch dankbar für die Unterstützung, die uns aus der Stadtverwaltung und von Seiten der politischen Parteien entgegen kam. Menschen, die uns zugehört haben, ihre Kritik und Bedenken geäußert und die auch dafür gesorgt haben, dass unser Bürgerantrag alle Hürden genommen hat und wir schließlich einen ellenlangen Kooperationsvertrag abschließen konnten.
Wir danken herzlich allen Unterstützer*innen, die mit ihrer Institution bekräftigt haben, dass es diese Mitwirkungsverfahren geben soll. Auch sie haben ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser Bürgerantrag von der Politik ernst genommen wurde.
Bonn4Future gibt es auch deswegen, weil Expertinnen und Experten und auch unser Bonn im Wandel Team ehrenamtlich viel Zeit und Know How investiert haben, um das Bonn4 Future Mitwirkungs-Konzept zu entwickeln. Die Arbeit an Projektplänen, Vertragsformulierungen, Konzepten, die Gespräche mit Initiativen, Politik und Verwaltung gehen in die tausende von Stunden.
Was genau werden wir in diesem Mitwirkungsverfahren tun?
Es wird 2 Klima-Aktionstage geben um Mitwirkung und Engagement zu stärken. 100-150 Engagierte aus Initiativen und der Bürgerschaft werden sich zu Fragen der Klimaneutralität in Bonn austauschen, aber auch, wie wir mehr Menschen erreichen können.
Klimaforen – der Weg zum Bonner Klimaplan
In zwei Jahren soll es 4 Klimaforen geben. Gemeinsam mit 100 zufällig ausgewählten Bürger:innen und Akteur:innen der Bonner Stadtgesellschaft werden wir
- ein positives buntes Zukunftsbild erschaffen: „So wollen wir 2035 leben in Bonn – gut, fair und klimaneutral“
- die wichtigsten Handlungsbereiche untersuchen: Was ist eigentlich das Problem und welche Veränderung braucht es?
- Gute Vorschläge für den Bonner Klimaplan sammeln, so dass am Ende des Verfahrens klar ist: Wer muss und kann was tun, damit unser Vorhaben gelingt?
Rückkopplungsschleifen mit Politik und Verwaltung
Das Besondere an unserem Verfahren ist: Die Ergebnisse der Klimaforen werden frühzeitig mit der Politik und der Verwaltung diskutiert. Nach jedem Klimaforum gibt es eine Rückkopplungsschleife. Um eine gute Zusammenarbeit zu ermöglichen, wurde auf Seiten der Verwaltung eine Koordinationsstelle eingerichtet.
Gemeinsam mehr Menschen erreichen
Bonn4Future ist keine Informationskampagne sondern ein Mitwirkungsverfahren. Wir wissen aber auch: Es gibt viele Initiativen und Organisationen in Bonn, die sich um den Klimaschutz kümmern. Gemeinsam können wir mehr Menschen erreichen. Daher wollen wir ein Kommunikationsnetzwerk aufbauen, das gute Botschaften für ein gutes Klima in Bonn erarbeitet und verbreitet.
Die neue Bonner Nachhaltigkeitsplattform
Wir freuen uns auch schon sehr darauf, endlich die Bonner Nachhaltigkeitsplattform zu entwickeln. Sie ist Teil von Bonn4Future – Wir fürs Klima. Und sie soll sichtbar machen, was es schon alles an Engagement in Bonn gibt. Auch dieses Projekt bauen wir gemeinschaftlich mit Bonner Initiativen auf. Im ersten Schritt wird die Bonner Karte der Initiativen sichtbar, danach folgen ein Kalender und andere Funktionen.
Gut beraten und evaluiert
Und schließlich freuen wir uns, dass wir Menschen aus der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, aus Kirchen, Stiftungen und Verbänden gewinnen konnten, um unser Verfahren als Beirat zu begleiten. Die Universität Bonn wird es wissenschaftlich untersuchen. So lernen wir, was gut läuft und was wir besser machen können. Denn am Projektende 2022 wollen wir wissen, wie es weiter geht mit der Klimaneutralität in Bonn.
Hier kannst du erfahren, wie es weitergeht
- Gucken was jetzt schon in Bonn läuft und Stadtwandelnews abonnieren www.bonnimwandel.de
- Werde Unterstützer-Organisation oder Initiative www.bonn4future.de
- Gedanken zum Verfahren kannst du hier einbringen: www.bonn-macht-mit.de
Weitere Informationen:
- Hier geht´s zur gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt Bonn und Bonn im Wandel
- Her findet ihr die deutsche Übersetzung des Lancet Coundown von Eckhart von Hirschhausen (facebook)