Im September 2020 hat der Bonner Stadtrat das bisher umfangreichste Mitwirkungs-Verfahren der Stadtgeschichte beschlossen. Jetzt rollt Bonn4Future an: In den nächsten zwei Jahren können Bürger*innen ihre Ideen zum Klimaschutz einbringen und den Wandel mitgestalten. Immerhin will Bonn bis 2035 klimaneutral werden.
Das Mitwirkungsverfahren
Im Mittelpunkt stehen vier Bürgerforen. Dort erarbeiten Bonner*innen Strategien und konkrete Vorschläge zum Umgang mit der Klimakrise. Mit dabei sind 100 zufällig ausgewählte Bürger*innen. Außerdem Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik. Schon im Vorfeld haben mehr als 50 Bonner Organisationen und Firmen ihre Unterstützung zugesagt. So steht das Verfahren auf einer breiten Basis.
Die Projektzentrale
Bonn4Future soll allen Bonner*innen Mut machen und den Zusammenhalt fördern, für ein nachhaltiges Leben in unserer Stadt. Dafür baut Bonn im Wandel zurzeit eine Projektzentrale auf. Hier arbeiten vier engagierte und erfahrene Mitarbeiter*innen. Sie teilen sich rund 2,4 Stellen und sind der Motor des Mitwirkungsverfahrens. Unterstützung gibt es vom Kernteam von Bonn im Wandel.
Die Projektzentrale koordiniert die Veranstaltungen und das Unterstützernetzwerk. Außerdem sorgt sie dafür, dass alle Bonner*innen auf dem Laufenden bleiben. Eine stadtweite interaktive Nachhaltigkeits-Plattform macht künftig Initiativen für Nachhaltigkeit sichtbar und gute Beispiele im Umgang mit der Klimakrise. Hier wird auch berichtet auch über den Stand der Dinge. Die Plattform ist ein Open Source Projekt. Die Module sollen künftig auch anderen Nachhaltigkeitsinitiativen zur Verfügung stehen.
Schritt für Schritt immer besser werden
Ein Mitwirkungsverfahren allein macht noch keine klimaneutrale Stadt. Das Konzept von Bonn4Future sieht daher Schritt für Schritt die Ausweitung des Netzwerks vor. Außerdem wird nach jeder Veranstaltung eine Lernschleife eingebaut: Was hat gut funktioniert, was nicht? Was müssen wir ändern? Eine Besonderheit von Bonn4Future ist die enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Auch dort wird eine halbe Stelle eingerichtet. Auf diese Weise können die Ergebnisse der Klimaforen in die Politik hineingetragen werden und umgekehrt. Die Erfahrungen, Aktivitäten und Bedürfnisse aus Verwaltung und Politik wiederum werden in das Mitwirkungsverfahren aufgenommen.
Mitwirkung von der Basis für die Basis
Den Stein ins Rollen gebracht haben Bonn im Wandel und Klimawache Bonn mit einem Bürgerantrag im Februar 2020. Auf dieser Basis hat Bonn im Wandel mit weiteren Expert*innen für Beteiligung und der Verwaltung das Mitwirkungskonzept Bonn4Future-Wir fürs Klima ausgearbeitet. Das fand in Beiräten und Ausschüssen der Stadt eine breite Unterstützung. Am 2.9.2020 schließlich hat der Rat der Stadt beschlossen, das Mitwirkungsverfahren zu finanzieren. Nun organisiert der gemeinnützige Verein das Mitwirkungsverfahren. Auch das ist neu in Bonn. Die Zivilgesellschaft beantragt ihre eigene Beteiligung und setzt sie um.
Nichts tun ist keine Option, dafür ist die Klimakrise schon viel zu weit fortgeschritten. Die Transformation zu einer klimaneutralen Stadt betrifft viele Lebensbereiche. Deshalb brauchen wir die guten Ideen und auch die Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Stadtverwaltung und Politik. Damit die Lösungen auch zu uns und dieser Stadt passen.
Hier geht’s zum Beteiligungskonzept Bonn4Future Mitwirkungskonzept_V4
Hier geht’s zu den FAQs auf Bonn4Future.de
Text Marion Theisen. Foto Marion zusammen mit Robert Janßen-Morof. Beide sind im Kommunikationsteam von Bonn4Future. Jetzt werden die Ärmel hochgekremmpelt, denn die Projektzentrale wird aufgebaut.
Wow,
ich bin immer wieder froh und beeindruckt, wie erfolgreich „Bonn im Wandel“ mit all seinen Engagierten agiert.
Wenn bei all dem wichtigen Engagement noch etwas Zeit für Austausch mit anderen Engagierten auf EU-Ebene bleibt, dann registriere sich doch bitte jemand von euch im Policy Circle von ECOLISE
und bringt eure Erfahrungen in die Diskussion ein.
2019 wurde von ECOLISE – basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen – ein erster Statusbericht “Reshaping the Future” mit einigen wichtigen politischen Empfehlungen veröffentlicht. Nun will ECOLISE diese Politikempfehlungen in zentralen thematischen Bereichen erweitern. Ziel ist für 2021 die Entwicklung von 12 Policy Pathways und damit verbundenen politischen Schlüsselempfehlungen.
Die Mitarbeit im Policy Circle ist eine sehr gute Möglichkeit Rechte auch auf europäischer Ebene effektiv selber mitzugestalten.
Die Zusammenarbeit startet im Januar und ist zeitlich gestaltbar.
Detailliertere Infos gibt es unter dem Registrierungslink (s.u.)
Wegen technischer Probleme bei der Registrierung ist diese inoffiziell auch noch nach Weihnachten möglich.
Ich wünsche euch allen einen guten Jahreswechsel und hoffe, dass ihr trotz der schwierigen Umstände eine schöne Zeit verbringen werdet.
Alles Liebe
Charlotte
LINK STATUS-REPORT
https://www.ecolise.eu/wp-content/uploads/2016/02/Status-Report-on-Community-led-Action-on-Sustainability-Climate-Change-in-Europe-2019.pdf
LINK REGISTRIERUNG
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLScUfWxPZUFEVkOKClbPh1wYZK7raHlnV6lBNDcU3fDFTN8yTg/viewform
Liebe Charlotte
vielen Dank für Deine Wertschätzung. Ich hatte schon vor einigen Monaten schon an verschiedene Kontaktpartner von Ecolise geschrieben und über das Projekt informiert, aber keine Antwort bekommen, daher Danke für die Orientierung. Ich bitte auch um Verständnis dass wir hier erst einmal unser internes Team aufbauen, den Projektplan ausarbeiten, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung erproben und die Kontakte zu den Initiativen und Akteuren vor Ort aufnehmen, bevor wir uns auf der internationalen Ebene engagieren. Dazwischen wäre dann auch noch die nationale, sprich die Vernetzung mit anderen Städten in D die ähnliches machen.
Viele Grüße Gesa
PS An dem allerersten Ecolise Report hatte ich mitgeschrieben.