Die Regionalwert AG Rheinland ist eine Bürgeraktiengesellschaft. Sie setzt sich für eine nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft ein. Durch ein regionales Partnernetzwerk und Bürgeraktien fördert sie Biobetriebe im Rheinland. Ursula Katthöfer sprach mit Dorle Gothe, Vorstand der Regionalwert AG, warum sie dieses Jahr 500 Euro an „Bonn blüht und summt“ gespendet hat. Mehr Infos gibt es am Samstag, den 28.9. am Stand der Regionalwert AG auf dem Agrikultur-Festival.
Was hat Artenvielfalt mit ökologischer Landwirtschaft zu tun?
„Ohne die biologische Landwirtschaft und die regionale Verarbeitung können wir die Artenvielfalt nicht schützen oder gar retten. Biobetriebe mit vielen unterschiedlichen Anbaukulturen und Lebensräumen spielen hier eine ganz zentrale Rolle. Vor allem in intensiv genutzten Ackerstandorten wie der Kölner Bucht sichern sie das Überleben gefährdeter Arten: Vom Rebhuhn bis zu Wildbienen, Schmetterlingen und Libellen. „Bonn blüht und summt“ setzt sich für das Überleben solcher Insekten ein. Hierzu tragen wir gerne mit unserer Spende bei.“
Wie prüft Ihr, ob sich Biobauern für Artenvielfalt einsetzen?
„In unserem Nachhaltigkeitsbericht legen wir 80 Kriterien an, auch zum Artenschutz. Wir fragen jährlich ab, ob die Betriebe Hecken, Streuobstwiesen oder Blühstreifen anlegen. Die Ergebnisse stellen wir unseren Aktionären und bald auch der Öffentlichkeit vor. So möchten wir den kreativen Wettbewerb für nachhaltiges Wirtschaften fördern. Und davon soll letztendlich die Artenvielfalt profitieren.“
Wie groß ist das Interesse der Biobauern an Artenvielfalt?
„Der Biomarkt ist im Umbruch. Die Betriebe in unserem Regionalwert-Netzwerk haben einen ganzheitlich organischen Ansatz. Sie legen Wert auf Naturschutzkriterien und betreiben freiwillig einen hohen Aufwand beim Artenschutz. Dafür bekommen sie zwar finanzielle Hilfen, aber die reichen bei weitem nicht aus. Da die Art und Weise der Landwirtschaft, egal ob nun bio oder konventionell, den größten Einfluss auf den Artenschutz hat, müssen wir noch viel bewegen. Wichtige Themen sind zum Beispiel der Umgang mit Spritzmitteln, vielfältiger Anbau, der Erhalt von Feuchtgebieten, Hecken, Streuobstwiesen und naturschonendes Mähen.“
Liebe Dorle, vielen Dank für das Gespräch!
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