Tiefenökologie – Emotionale Räume als Werkzeug des Wandels

An unserem Tiefenökologie-Tag am 25. November im Tannenbusch-Haus haben sich 14 Menschen auf die Reise durch die tiefenökologische Spirale gemacht: von der Dankbarkeit über die Würdigung des Schmerzes um die Welt und einen Perspektivwechsel hin zu einem kraftvollen Handeln.

Während dieser Reise gab es viele berührende Momente und paradoxerweise führte gerade die Auseinandersetzung mit Trauer, Verzweiflung oder Wut um die Lage der Welt zu einer tiefen Erfahrung von Verbundenheit. Es ist immer wieder berührend zu erleben, dass wir  mit diesen Gefühlen nicht allein sind. Das gibt uns Mut und Kraft, für einen wirklichen Wandel einzutreten.

Dabei sind es ganz einfache Fragen und Übungen, die völlig neue Erfahrungsräume öffnen – und so den Wandel ein Stückchen weiter voranbringen. Denn die Brücke zwischen Wissen und Handeln, also zwischen Kopf und Hand, ist das Herz: unsere oftmals verdrängten inneren Reaktionen auf den Zustand der Welt sind der Schlüssel, um angemessen darauf reagieren zu können. Im Alltag, finden sie allerdings nur sehr selten einen Platz.

„Das radikalste, was wir heute tun können, ist völlig präsent zu sein gegenüber allem, was auf der Welt geschieht“ (Joanna Macy)

Die anschließenden Übungen zum Perspektivwechsel führten die Aufmerksamkeit dann weg von den vielen kleinen Dingen, die uns täglich beschäftigen hin zu unserer Verbundenheit mit dem Großen Ganzen: unser Verwobensein mit allen anderen Lebewesen auf der Erde und ihrer 4,5 Milliarden Jahre langen Geschichte.

Eine systemische Perspektive auf unsere heutigen Herausforderungen – innere wie äußere – bereitete den Boden für ein neues Verständnis von Macht: nämlich die Möglichkeit, dass das Zusammenwirken verschiedenster Aktionen jederzeit zu unvorhergesehenen bahnbrechenden Veränderungen führen kann – im positiven wie im negativen Sinne. So betrachtet können die Handlungen einzelner, vor allem wenn sie in Gruppen und Initiativen eingebunden sind, viel Macht entfalten. Eine Vorstellung, die Mut macht.

Die Stimmung am Ende des Tages und auch die Feedbackrunde haben dann auch hier ausgedrückt, was immer wieder in tiefenökologischen Workshops geschieht: die Menschen gehen gestärkt mit einem Gefühl von Verbundenheit und Lust, etwas zu verändern, hinaus:

„Das war Empowerment. Danke!“

„Für mich war der Samstag sehr bewegend und es war erstaunlich zu sehen, wie es möglich ist, dass eine Gruppe von Menschen, die sich vorher in dieser Zusammensetzung noch nie begegnet waren, so tief in ein Thema eintauchen können. Tiefenökologie versteht es in besonderer Weise, Verstand und Herz miteinander zu verbinden und so die Basis zu mehr Mitgefühl zu schaffen und damit auch für ein mitfühlendes, rücksichtsvolles Handeln.“(Rafael)

„Der Workshop hat bei mir einiges bewegt. Letzte Woche war ich mit den Leuten von Bonn im Wandel im Hambacher Forst, das hat mich sehr berührt. Ich weiß noch nicht genau, wie ich weitermachen werde, weiß aber sicher, dass ich auf dem richtigen Weg bin“ (Elke)

„Ich habe Mut und Kraft getankt, mich nicht „unterkriegen“ zu lassen. Bin mit Freude nach Hause gefahren im Bewusstsein, dass ich konkrete nächste Schritte tun werde, um zu einer Welt beizutragen, in der Gemeinschaft mehr zählt als Einzelinteressen oder -(Geld) Interessen.“ (Sabine)

„Ich elebte sehr feine Verbindungen mit anderen Mitstreiter*innen, erlebte Resonanz für meine Trauer – auch insbesondere für meinen Schmerz als Ostdeutsche, bekam – gerade durch den Perspektivwechsel – Ermutigung für mich und mein Sein. ‚Nicht müde werden. Sondern dem Wunder, leise wie ein Vogel, die Hand hinhalten!‘ (Hilde Domin). Das war Empowerment. Danke“ (Barbara)

Wer im neuen Jahr an tiefenökologischen Erfahrungsräumen interessiert ist, meldet sich am besten per Email bei uns: info@bonn-im-wandel.de

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