Geld neu erfinden – Regionalwährung für Bonn/Rhein-Sieg

Blühende Region mit Zusatz-Geld
Blühende Region mit Zusatz-Geld

Am Donnerstag geht’s in die nächste Runde: Die Regionalwährungs-AG von Bonn im Wandel lädt ein zum Weiterentwickeln der Idee und Mitfinden eines knackigen Namens für das ergänzende Geld in Bonn und Rhein-Sieg. Mit unserer regionalen Währung können wir dann vielleicht noch dieses Jahr das frische Gemüse aus der SoLawi und den Gemeinschaftsgärten, die Dienstleistungen der Bürgerwerkstatt oder Produkte aus vielen mitmachenden Läden bezahlen – und das Geld bleibt hier, in unseren nachhaltigen Kreisläufen!
Also – Treffen am 21. März um 19 Uhr in der Waldorfschule Bonn-Tannenbusch, Kleiner Saal.
Wer sich anmelden will, mehr Informationen braucht oder in der Gruppe mitarbeiten möchte, melde sich bei:
Klaus Zweiacker, k.zweiacker@gmx.net
Thomas Bebiolka, bebiolka@zukunftspioniere.com

Rob Hopkins in Bonn – der Film

Das war ein toller  Abend. Die Zutaten zu 100 % Transition: eine Handvoll mutige Leute, eine Ladung Know How und toller Support aus dem Netzwerk. Danke an Nils Aguilar, der nicht nur seinen Film „Voices of Transition“ gezeigt hat, sondern auch dafür gesorgt hat, dass Rob Hopkins auf dem Weg nach Berlin ein Stopp in Bonn macht. Danke an Rob fürs Kommen und den frischen Transition Wind in Bonn, danke an Gerd Wessling für den Beitrag zu Transition in Deutschland, danke an alle Gäste und Attac Rhein-Sieg, die uns unterstützt haben, diesen schönen Abend gemeinsam zu gestalten. Unser Dank geht auch an die Universität Bonn für den schönen festlichen Rahmen und an die Heinrich-Böll-Stiftung, die Rob den kleinen Umwege genehmigt hat.

Last but not least wollen wir uns ganz herzlich bei Andi Rüther bedanken, der uns wie so oft, hervorragend filmisch begleitet hat und dafür gesorgt hat, dass wir jetzt zwei Film-Fassungen von diesem schönen Abend haben:

  • Eine kürzere Fassung, in der nur Robs Vortrag auf Englisch zu hören ist und seine Antworten auf unsere Fragen
  • und eine längere Variante. Hier gibt es eine kurze Vorstellung von Bonn im Wandel, dann die 3 Mini-Speeches von Rob jeweils mit kurzer, deutsche Zusammenfassung und schließlich die Diskussion mit Rob, Gerd und NIls.

Viel Spaß!

Hier geht´s zu der englischen Fassung

Screenshot Film Hopkins


und hier zur Langfassung mit deutschen Übersetzungen

quintett

Weitere Infos

 

 

 

SoLaWi in Sicht: Nachhaltige Lebensmittelversorgung in Bonn

“Es ist ein gutes Zeichen für unsere Stadt, dass wir unsere Lebensmittelerzeugung wieder ein Stück weit selbst in die Hand nehmen”, sagte Landwirt Martin Baumgart beim SoLaWi -Treffen am 19.02. in der Scheune von Gut Ostler. Über 50 Menschen haben sich an dem Abend zu Punsch, Suppe und Mitbringbuffet getroffen. Sie werden gemeinsam mit dem Betrieb in Kürze die erste solidarische Landwirtschaft in Bonn gründen (kurz SoLaWi) und damit in Bonn ein Stück neue, genussvolle Ernährungskultur schaffen. Heute geht es ums Kennenlernen, aber auch um Selbstorganisation: An kleinen Arbeitstischen wird diskutiert. “Wie organisieren wir die Verteilung der Produkte?”, “Wer hat Lust, bei einer Einmach- und Rezeptegruppe mitzumachen?”, “Was ist auf dem Hof zu tun?”

Seit mehreren Monaten arbeiten die Initiatoren daran, die Solidarische Landwirtschaft zu etablieren. Sie haben sich vergangenen Februar bei einem Open Space Event von Bonn-im-Wandel kennengelernt. “Wir wollen gesunde Lebensmittel aus ökologischem Landbau stadtnah erzeugen und umweltfreundlich verteilen”, heißt es in dem Selbstverständis. Die Worte Gemeinschaft, Solidarität und Vertrauen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Konzept. “Meine Motivation ist die tolle Gruppe”, sagt Hilke Gieseke, die zu den Initiator/innen gehört. “Sie gibt mir Kraft, etwas Neues, Schönes zu schaffen.”

Das Prinzip SoLaWi

Das Konzept SoLaWi setzt einen Kontrapunkt zur industriellen Lebensmittelproduktion, die jedes Jahr tausende von Bauern zwingt, ihre Betriebe aufzugeben. Solidarische Landwirtschaft ist ein Bekenntnis zur bäuerlichen Landwirtschaft, zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit, der Artenvielfalt und der Arbeitsplätze auf dem Land. Die Solidarität hat viele Seiten: Landwirt und Verbraucher teilen sich die Kosten, die Verantwortung und die Ernte. Das bedeutet, die Gemeinschaft übernimmt freiwillig für ein Jahr alle Betriebskosten, organisiert die Verteilung auf städtische Depots und hilft mit bei Arbeitsspitzen. Dafür gibt es frische, gesunde, lokale und ökologische Lebensmittel, mehr Kontakt zu Land und (Land-)Wirt, Wertschätzung der Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen und mehr Gemeinschaft.

Die Frage ist: Was ist es mir wert?

Auch beim Bezahlen gilt das Prinzip Solidarität. “Jeder zahlt, was es ihm wert ist oder was er sich leisten kann”, sagt Wolfgan Stränz, Referent des Abends und langjähriger Schatzmeister des Buschberghofes. Der Buschberghof betreibt die älteste SoLaWi in Deutschland und wurde vor über 25 Jahren gegründet. Mittlerweile gibt es mehr als 30 SoLaWis in Deutschland, Tendenz steigend. “Beim Bezahlen muss man eben Phantasie entwickeln”, meint Stränz, “und für die Phantasielosen gibt es einen Richtwert pro Person”. Der Richtwert liegt je nach Angebotsvielfalt zwischen 60 Euro pro Monat bei einer reinen Gemüseversorgung bis zu 180 Euro monatlich für die Vollversorgung mit Gemüse, Obst, Brot, Milchprodukten und Fleisch bei großen Betrieben. Die Angebotspalette von Hofgut Ostler besteht aus Gemüse, Salaten, Kräutern, Kartoffeln, Fleisch, Honig und Getreide. Im Gespräch ist auch die Kooperation mit einem Biomilchbetrieb und einer Bäckerei. Für den Landwirt ist das Modell SoLaWi eine große Chance, um aus der Rationalisierungsfalle herauszukommen, denn auch Biobetriebe müssen heute immer günstiger und immer mehr produzieren, um überleben zu können. “Die Frage ist nicht, was kostet das, sondern was ist es mir wert”, sagt Stränz.“Wir haben auf unserem Hof 30 Kühe, 100 Hühner und 50 Gemüsesorten. Das ist alles nicht rentabel, aber erfolgreich und das schon seit über 25 Jahren”.

Kreative Mitgestaltung

Die Organisatoren waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung. “Dieser Abend war die erste Gemeinschafts-Solidaritäts-Aktion”, sagt Christiane Grinda, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit der Gruppe engagiert. “Ich möchte mich ganz herzlich für all die Unterstützung und Mithilfe bedanken – ein besonders großer Dank geht an die fleißigen Spüler und an Regine und Stefan, die das Catering geschmissen haben. Ein weiterer Dank für all die leckeren Buffetspenden – die Einmach- und Kochgruppe scheint Gourmet-Potential zu haben.” Auf der Ideen- und Aktionsliste stehen jetzt die gemeinsame Herstellung von Sauerkraut, Marmeladen und Likören, Backwaren und Bierbrauen.

“Bei der AG ´Interne Kommunikation/Gemeinschaftsbildung´ wurde rasch deutlich, dass es das Bedürfnis nach viel realem Austausch miteinander gibt und die digitale Kommunikation – so nützlich sie sein kann – so gering wie möglich gehalten werden soll”, berichtet Sarah Scholz, die diesen Gruppentisch organisiert hat. So gab es die Idee, einen Newsletter vom Hof mit Rezeptideen und sonstigen Infos ausgedruckt mit der Ernte zu verteilen und nicht digital zu verschicken. Es wurde vorgeschlagen, jahreszeitliche Feste zu feiern, sich auf dem Hof zu treffen und schweißtreibende Arbeitseinsätze mit genussvollem Feiern zu verbinden.

Auch beim Thema Depots und Verteilung der Ernte ist vieles noch im Fluss. Die Gruppe rund um Guido Lüchters setzt darauf, dass die SoLaWi-Interessenten, die in der ganzen Stadt verteilt sind die Abholung und Verteilung selbstständig organisieren. Auch die Namensfindung ist noch in vollem Gange: Die Vorschläge reichen von Meßdorfer Gartenzwerge über “SoLaWiBo macht Bonner froh”, bis hin zum rheinischen “Kesselknall”.

Der Arbeitstisch rund um die Kerngruppe hat diskutiert, inwieweit sich die SoLaWi-Bonn noch besser vernetzen kann mit Stadt und anderen Landwirten. “Die persönliche Motivation und gegenseitiges Vertrauen ist das größte Potenzial, das wir haben!“, stellten die Teilnehmer fest.

Bis April wird es noch für eine begrenzte Anzahl Personen, die Möglichkeit geben bei der SoLaWi in Bonn mitzumachen, Herzlich Willkommen!.

Weitere Informationen:

  • Das Selbstverständnis erklärt Ziele und Arbeitsweise: Selbstverständnis -Solawi-Bonn 09.03.13
  • Wer ernsthaft daran interessiert ist, Mitglied bei der SoLaWi Bonn zu werden, kann sich hier in die Anmeldungsliste eintragen. 

    Der monatliche Beitrag pro Einheit beträgt 110,- Euro +/- . Damit unterstützen die Mitglieder eine hochwertige, biologisch-dynamische Lebensmittelerzeugung hier in Bonn und den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft. Sie erhalten ausschließlich Produkte aus eigener Produktion: Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Salat, Kräuter, Äpfel, Eier, Honig, ab und zu auch Fleisch. Die Menge reicht ungefähr für eine erwachsenen Person.

  • Am Samstag, den 06.04.13 findet um 11:00 Uhr auf Gut Ostler ein zweites Gründungstreffen statt, für alle Mitglieder, die sich jetzt im März noch neu in unsere Anmeldungsliste eingetragen haben. Falls Ihr nicht selber teilnehmen könnt, müsst Ihr Euch durch jemande/n vertreten lassen, ansonsten können wir die solidarische Bieterrunde nicht durchführen. Bitte tragt Euch unter dem folgendenden Link im Doodle ein, ob Ihr an dem Gründungstreffen teilnehmt, oder durch eine andere Person vertreten werdet.

https://dudle.inf.tu-dresden.de/m6rzf51j/

  • Im Anschluss an das zweite Gründungstreffen könnt Ihr ab 14:00 die anderen SoLaWi Mitglieder und den Hof besser kennenlernen. Martin Baumgart wird uns über Gut Ostler und die Anbaufläche auf dem Meßdorfer Feld führen.die mitmachen möchten, sich angemeldet haben, sind herzlich eingeladen zur Startveranstaltung am Samstag, den 6.4. auf Gut Ostler mit Hofführung.

Kontakt: solawi@bonn-im-wandel.de

Text: Gesa Maschkowski, mit Unterstützung und Beiträgen von Gabriele Danne, Sarah Scholz, Christiane Grinda, Hilke Gieseke

 

 

 

 

 

 

Schöne Geburtstagsfeier für Bonn im Wandel!

Gratulationstorte mit essbarer TransitionTown
Gratulationstorte mit essbarer TransitionTown

Das war ein schöner erster Geburtstag für Bonn-im-Wandel: Mit Rob Hopkins, TransitionTown-Initiator, als inspirierendem Gratulanten, Nils Aguilar mit seinem „Voices-of-Transition“-Film, und einer „Bilderbuch-Torte“ – 300 Leute aus Bonn und Umgebung, Bielefeld, Münster, Düsseldorf und Köln haben mit uns am 27.2. in der Bonner Uni gefeiert. Einen längeren Bericht über den Abend hat Laurin Berger im Rhein:Raum geschrieben.
Jetzt geht’s auf ins zweite Transition-Jahr. Verbindet eure Wandelkraft miteinander – u.a. in den Themengruppen und hier auf bonn-im-wandel.de!

Rob Hopkins drückt die Finger für Bonn im Wandel
Rob Hopkins drückt die Finger für Bonn im Wandel
Kathleen macht den 300 Gästen die Torte schmackhaft
Kathleen macht den 300 Gästen die Torte schmackhaft
Begriffs-Cloud der Transition-Streets-Kampagne in Totnes/UK
Begriffs-Cloud der Transition-Streets-Kampagne in Totnes/UK

Vortrags- und Filmveranstaltung mit Rob Hopkins, Initiator der TransitionTown-Bewegung

Am 27. Februar 2013 laden die Universität Bonn und die Transition-Initiative Bonn im Wandel ein zu Vortrag, Film und Gespräch in den Hörsaal 10 des Uni-Hauptgebäudes – Titel des Abends: „Potentiale der TransitionTown-Bewegung zur Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft“.

Im Austausch mit dem aus England anreisenden TT-Initiator Rob Hopkins, dem Filmemacher Nils Aguilar sowie Gerd Wessling als Vertreter des deutschen Transition-Netzwerks zeigt die Bonner Gruppe, die seit einem Jahr aktiv ist, Grundgedanken der Bewegung auf und Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. Es ist der erste Auftritt von Rob Hopkins in Deutschland.

Der Abend beginnt um 19:00 Uhr mit einem Transition-Gespräch. Dabei wird Rob Hopkins konkrete Beispiele des Wandels vorstellen, wie Energiewende-Nachbarschaften oder das britische REconomy-Projekt zur Schaffung von lokalen und resilienten Wirtschaftskreisläufen. Danach zeigt Nils Aguilar seinen Film “Voices of Transition” in der deutschen Kurzfassung. Darin kommen Protagonisten der Agrarwende und der britischen Transition-Bewegung zu Wort. Anschließend gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit dem Regisseur, Rob Hopkins und den regionalen Transition-Aktiven.

Rob Hopkins und die Transition-Akteure packen die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft mit Humor, Fantasie und visionärer Kraft an: „Was es vor allem braucht in diesen Zeiten ist engagierter Optimismus“, sagt der Mitbegründer der ersten Transition Towns in Kinsale und Totnes und des internationalen Transition-Netzwerks. Entstanden ist die TransitionTown-Bewegung aus der Einsicht, dass Erdöl in Zukunft knapper und dadurch immer teurer werden wird und unser Lebensstil nur wenig klimaverträglich ist. Doch bleiben die Aktiven nicht bei düsteren Zukunftsszenarien stehen: Es geht ihnen natürlich auch um weniger Ressourcen-Verbrauch, aber die Kraft zum Handeln speist sich aus der Vision von zukunftsfähigen Nachbarschaften, Städten und Regionen, nachhaltigen Wirtschaftskreisläufen, aus der Kreativität und Experimentierfreude der vielen Einzelnen und ihrem kooperativen Handeln vor Ort.

Seit 2006 haben Aktive in über 1000 Gemeinden weltweit ihre Lebensräume zu Transition Towns oder „Städten/Regionen des Wandels“ erklärt. In Deutschland sind rund 80 Initiativen aktiv und einige davon bereits offiziell gelistet, darunter Bielefeld, Witzenhausen bei Kassel und Freiburg.

Hopkins ist Autor mehrerer Bestseller unter anderem des Energiewende Handbuches, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Er wurde mehrfach mit Umweltpreisen ausgezeichnet, erst kürzlich erhielt das Transition Netzwerk den 1. Preis “Innovation für ein Nachhaltiges Europa”, vergeben vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA).

Die Veranstaltung in Bonn gehört zum Auftakt der Filmtournee von Nils Aguilar, Regisseur des Films „Voices of Transition“ , und wird von der Heinrich Böll Stiftung unterstützt.

Moderation: Gesa Maschkowski, Uni Bonn, und weitere Aktive von Bonn im Wandel

Kontakt für die Presse: Kathleen Battke (Tel. 0172/4184617, battke@zukunftspioniere.com)

Organisatorische Hinweise:

  • Datum und Uhrzeit: 27.02.2013, 19 Uhr
  • Ort: Hauptgebäude der Universität Bonn, Regina Pacis Weg (Hörsaal zehn, 1. Stock)
  • Unkostenbeitrag: 5 Euro als Richtwert (Abweichung entsprechend den persönlichen Möglichkeiten)

Das Transition-Gespräch findet auf Englisch statt und wird teilweise übersetzt.

Weitere Informationen:

Bildautor: Stephen Prior

SoLawi – Seid Ihr dabei?

Die Gruppe „Nachhaltige Lebensmittelversorgung“ von Bonn im Wandel war sehr aktiv in den vergangenen Wochen. Jetzt steht die Gründung der ersten solidarischen Landwirtschaft in Bonn auf Gut Ostler kurz bevor. Das SoLawi Jahr wird am 1. April 2013 starten. Wer in diesem Jahr ernsthaft daran interessiert mitzumachen, ist herzlich eingeladen, sich jetzt zu beteiligen und anzumelden. „SoLawi – Seid Ihr dabei?“ weiterlesen

Zukunft 2030: Wir haben gelernt – ein Beitrag von Michael Beleites

„Wir haben gelernt, dass nicht nur die Kirche im Dorf bleiben muss, sondern auch die Bauern und der Ba?cker, der Tischler, …. “ schreibt Michael Beleites, Landwirt und Mitbegründer der Umweltbewegung in der ehemaligen DDR in seiner Zukunftsvision.

Die Frage „wie sieht eine positive und schöne Zukunft aus – und was können wir heute dafür tun?“ gehört zu den Kernfragen, der Transition Bewegung. Und wir sind glücklicherweise nicht die einzigen, die dieser Gedanken bewegt. In dieser Stadt, überall im Land, in Europa und auf der Welt verbreiten sich in den letzten Jahren die so genannten postmateriellen Werte. „Eine globale Transformation der Werthaltungen hat bereits begonnen“, heißt es im Bericht des Wissenschaftliche Beirates der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU).

Damit positive Zukunftsszenarien eine Chance bekommen, müssen wir sie mit (einander) teilen, uns Zeit dafür nehmen und auch den Mut, sie auszusprechen. Michael Beleites hat dies kürzlich auf der Veranstaltung „Sachsen 2030 – Quo vadis?“ von der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung getan. Wir danken für die Genehmigung zur Verlinkung. Danke auch an Norbert Rost, der diesen Beitrag veröffentlicht und beworben hat!

Zukunft 2030: Wir haben gelernt.

(Michael Beleites)
Die eigentliche Krise haben wir wohl noch vor uns. Es ist zu befu?rchten, dass irgendwann das auf Verschuldung gebaute Spekulationssystem aus dem Ruder la?uft. Es ko?nnte sein, dass die Finanzkrise eines Tages zu einer drastischen Geldabwertung fu?hrt, die die gesamte westliche Welt betrifft – und diese unmittelbar in eine schwere O?lkrise einmu?ndet. Aus einer O?lkrise erwa?chst hier schnell eine Mobilita?ts- und Produktionskrise. Und daraus folgt eine Versorgungskrise. Nach 75 satten Jahren ko?nnte wieder Hunger einkehren. Es ist keineswegs auszuschließen, dass auch ku?nftig Notzeiten kommen, in denen sehr viele Menschen hungern und auch verhungern; frieren und auch erfrieren. Auch in Sachsen.

Im Jahr 2030 ko?nnte das Schlimmste schon u?berstanden sein. Und wir haben gelernt – jedenfalls diejenigen von uns, die dann noch da sind.

  • Wir haben gelernt, dass man Geld und Aktien nicht essen kann.
  • Wir haben gelernt, dass uns eine zentrale Versorgung mit Energie und Nahrung verwundbar macht.
  • Wir haben gelernt, dass eine gesunde Gesellschaft eine breite ba?uerliche und handwerkliche Basis braucht, die eine regionale Selbstversorgungsfa?higkeit sichert.
  • Wir haben gelernt, dass das Wohlstandsniveau einer instabil verfassten Gesellschaft mit ihrer Fallho?he identisch ist.
  • Wir haben gelernt, dass es besser ist, wenn mehr Menschen in den Do?rfern leben und dass die Entfremdung zwischen Stadt und Land u?berwunden werden muss.
  • Wir haben gelernt, dass es nicht gut ist, Ha?user ohne Keller zu bauen, in denen man keine Kartoffeln, Mo?hren und A?pfel einlagern kann.
  • Wir haben gelernt, dass es nicht gut ist, Ha?user ohne Schornsteine zu bauen, in denen man nicht selber mit Holz heizen kann.
  • Wir haben gelernt, dass nicht nur die Kirche im Dorf bleiben muss, sondern auch die Bauern und der Ba?cker, der Tischler und der Schmied, der Laden und die Kneipe, der Arzt und der Pfarrer, die Schule und der Bu?rgermeister.
  • Wir haben gelernt, dass eine gro?ßere Wertscha?tzung der Bauern und Handwerker und ihrer Produkte mit gesunden Nahrungsmitteln und haltbaren Gebrauchsgu?tern belohnt wird.
  • Wir haben gelernt, dass wir auf einem endlichen Planeten leben, auf dem grenzenloses Wachstum ein gefa?hrliches Hirngespinst ist.
  • Wir haben gelernt, dass Wettbewerb ein falsches Leitbild ist, weil er soziale und o?kologische Beziehungen aushebelt, desintegriert.
  • Wir haben gelernt, dass das Allgemeininteresse etwas vo?llig anderes ist, als die Summe konkurrierender Einzelinteressen.
  • Wir haben gelernt, dass eine gesunde Gesellschaft wie ein Organismus funktioniert, wo die verschiedenen Organe sich gegenseitig dienen und das Ganze zusammenhalten – und die Teile nicht in einem sinnlosen Kampf aller gegen alle stehen.
  • ….

Weiter geht es auf der Seite  peak-oil.com von Norbert Rost

Einladung zum Info Abend Regionalwährung Bonn/ Rhein-Sieg

Was vor fast einem Jahr beim „Tag der Ideen“ in der Waldorfschule Tannenbusch seinen Anfang nahm, soll nun umgesetzt werden: eine Regionalwährung für Bonn / Rhein-Sieg. Seit gut einem Jahr beschäftigt sich die Gruppe Regionalwährung mit unterschiedlichsten Konzepten und Ideen und möchte jetzt die ersten Planungen vorstellen und diskutieren.

Ins besondere geht es um die Fragen, wie man eine Regionalwährung zum Nutzen des Gemeinwohls einsetzt. Nach einer intensiven Analyse und dem Abwägen von Vor- und Nachteilen verschiedener Modelle, haben wir uns nun für eine der vielfältigen Möglichkeiten entschieden.

Um diese Idee und unsere Initiative bekannt zu machen, laden wir alle interessierten Personen herzlich zu unserer ersten offiziellen Informationsveranstaltung ein:

Ort: Im „Kleinen Saal“, Freie Waldorfschule, Stettiner Str. 21, Bonn-Tannenbusch

Wann: Dienstag, 05.02.2013 um 19:00 Uhr

Agenda
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1, Begrüßung
2. Video-Beitrag zum Thema (ca. 10 min)
3. Vom „Tag der Ideen“ bis heute
4. Regionalwährung für Bonn / Rhein-Sieg
a) Vorteile
b) Name
c) Konzept
d) Die nächsten Schritte
e) Start-Termin
5. Ausblick

Es wird sicher ein sehr kurzweiliger Abend – kommt also reichlich, wir möchten ein starkes Signal setzen! Wir freuen uns auf Euch!

Ansprechpartner: Klaus Zweiacker, k.zweiacker@gmx.de

P.S.: Damit wir planen können, freuen wir uns über eine Anmeldung

http://www.doodle.com/kchvmifut34z8p57

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Erste Informationen zum Thema findet Ihr hier:
Titel: Neues, zinsfreies Geld schaffen
Interview mit Prof. Margrit Kennedy
Spieldauer: 17:26
http://www.youtube.com/watch?v=akdv8N-5WIk
Titel: Was ist Regionalgeld?
Von: Norbert Rost
Spieldauer: 10:08
http://www.youtube.com/watch?v=mOk6ockVU7s

 

Transition Netzwerk erhält EU-Preis "Innovation für ein Nachhaltiges Europa"

Zum Ende des Jahres kommen gute Nachrichten aus Brüssel: Vergangenen Mittwoch bekam das Transition Netzwerk den 1. Preis „Innovation für ein Nachhaltiges Europa“, vergeben vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA). Jedes Jahr zeichnet der EWSA Organisationen in ganz Europa aus, die bemerkenswerte und innovative Projekte durchführen, und die zur Stärkung der Gesellschaft und des bürgeRschaftlichen Engagements beitragen. In der Preisrede des Kommitees heißt es “The strong European dimension of Transition Network projects does justice to the overall objective of the prize, and the 2012 theme: ‘Innovate for a Sustainable Europe!

Rob Hopkins und Filipa Pimentel bei der Preisübergabe. Quelle: transitionculture.org

Der Preis ist eine große Anerkennung für das Transition Town Konzept, für die beeindruckenden Projekte und alle Menschen die sich in dieser Bewegung engagieren, meint Filipa Pimentel, die sich für Transition Netzwerk in Brüssel einsetzt. Der Preis honoriert auch das Reconomy-Project des britischen Netzwerkes, das Transition Initiativen dabei unterstützt, soziale und nachhaltige Unternehmen zu gründen, schreibt der Gründer des Netzwerkes Rob Hopkins in seinem Blog.

So ein Preis fällt natürlich nicht vom Himmel. Der Nominierung war das  EU-Projekt „Energy goes local“ vorangegangen. Dazu gehörte ein Vortrag von Filipa Pimentel im EWSA-Auschuss, der von den Mitgliedern mit „standing ovations“ honoriert wurde. Anschließend haben 19 Mitglieder des Ausschusses Transition Initiativen in ganz Europa besucht.

Prof. Gerhard Wolf bei seinem Besuch auf Gut Ostler

Ein Vertreter dieses Ausschusses, Prof. Gerhard Wolf, war im September in Bonn und hat sich auf Gut Ostler über die Transition Initiative „Bonn im Wandel“ und die solidarische Landwirtschaft informiert. Das Projekt „Energy goes local“ ist noch nicht ganz abgeschlossen, hatte aber bereits positive Auswirkungen. So haben Mitglieder des EWSA-Ausschusses die Jahreskonferenz des britischen Transition Netzwerk in London besucht und sich dafür eingesetzt, dass das Transition Netzwerk für den Preis nominiert wurde.

Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung, denn sie zeigt nicht nur, dass die Transition Bewegung ein tolles und erfolgreiches Netzwerk ist, sondern dass die Ideen, Projekte und Botschaften auch in der Politik Resonanz und Anerkennung finden. Diese guten Nachrichten machen Hoffnung die wir gerne mit ins nächstes Jahr nehmen.

Gesa Maschkowski