Primark und die Fair Trade Town Bonn

Heute  18:00 Uhr  Podiumdiskussion im Haus der Bildung: Wird Primark zum Sündenfall für die Fairtrade Town Bonn? Die Wegwerfmodekette steht für ein Wirtschaftssystem, das die Grenzen der Erde und der Menschen bis über das Limit erschöpft, für Gewinnmaximierung und Konsum um fast jeden Preis. Die Fairtrade Town Bonn steht… ja wofür eigentlich?

Mittlerweile ist die Südüberbauung abgerissen. Auf der weiten Fläche, die nun sichtbar wird, will  der Textildiscounter Primark in 2 Jahren auf 8500m2 und mehreren Etagen Kleidung, Wohnbedarf und Kosmetik zu Niedrigstpreisen anbieten und an einem weiteren Standort in Deutschland das Kleiderkarussell noch einmal kräftig anheizen: Kaufen, Tragen, Wegwerfen. So hat sich unser Kleiderkonsum in den letzten 10 Jahren verdoppelt. 40 % der Klamotten werden mittlerweile selten oder nie getragen,  laut Greenpeace.

Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Handel und Zivilgesellschaft diskutieren darüber, was das Geschäft für die Entwicklung der Bonner Innenstadt bedeutet und was es für Alternativen gibt zu einer investorengetriebenen Stadtentwicklung.

  • Arnulf Marquardt-Kuron, Vertreter der Wirtschaftsförderung
  • Gisela Burkhardt,  Vorstand Femnet e.V.
  • Gesa Maschkowski, Vorstand Bonn im Wandel e.V.
  • Adalbert von der Osten, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e. V.
  • Wolfgang Krogmann, Deutschland-Chef von Primark

Moderation: Delphine Sachsenröder, Redaktion Wirtschaft des General-Anzeigers Bonn

Veranstalter: Volkshochschule Bonn, siehe auch:
https://www.vhs-bonn.de/suche/kursdetails.html?courseId=484-C-U1308

Hintergrundinfos zur Veranstaltung:

Primark – Wir müssen reden! 
Aus den Stadtwandel-News von Juli 2016

Danke an alle, die unsere Initiative „Kein Primark am Bonner Hauptbahnhof“ unterstützt haben. Dank an unsere Kooperationspartner FEMNET und alle 19 Initiativen und Organisationen, vom Netzwerk für Entwicklung über den Bonner Katholikenrat bis zu Germanwatch. Danke an Viva Viktoria, die kurzerhand ihre Demo zum Hauptbahnof umgeleitet haben! Und an die vielen 1000  Menschen, die unsere Artikel auf Facebook angeklickt und geteilt, die die Petition unterschrieben haben und das alles in 2 Wochen. Das war eine toller Start in die Debatte über eine nachhaltige Stadt- und Lebenskultur in Bonn.

Und hier die Primark-Story in Kürze:

  • Drei Wochen vor der entscheidenden Ratssitzung haben wir aus der Zeitung erfahren, dass Primark Hauptmieter werden soll in der neuen Südüberbauung.
  •  In 2 Wochen ist ein Bündnis von 21 Organisationen entstanden, die sich dagegen aussprachen.
  • In 4 Tagen haben über 4000 Menschen unsere Petition unterschrieben https://bonnimwandel.de/politik-darf-sich-nicht-aus-der-verantwortung-ziehen-wir-fordern-eine-nachhaltige-oeko-faire-stadtentwicklung/.
  • Im Juni 16 hat der Stadtrat grünes Licht gegeben für die Südüberbauung. Ein jahrzehntelanger Kampf um den Bahnhofvorplatzes wurde damit beendet. Vorläufig.

Die Lösung bedeutet nun: Wir fördern Wegwerfkultur. Denn Hauptmieter wird der Textildiscounter Primark. Das konnten wir in 2 Wochen nicht stoppen. Hier findet ihr einen ausführlichen Kommentar von Daniela Baum zu dieser Entscheidung.

Weitere Informationen zum wahren Preis der „Schönheit“ im Kurzclip des Umweltbundesamt:

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert