Ein Jahr verpackungsfreier Laden – Herzlichen Glückwunsch Hilke und Tim!

Diese Woche ist Geburtstagswoche bei Freikost Deinet. Hilke und Tim laden alle Bonner ein, mitzufeiern mit Kostproben von regionalen Produkten und Freikost-Kaffee-Keksen aus regionaler Herstellung. Wer in der Geburtstagswoche mindestens drei Produkte in eigene Behälter füllt, erhält sogar Rabatt. Letzte Woche hat sich Hilke ein halbes Stündchen Zeit genommen für einen kleinen Rückblick…. „Ein Jahr verpackungsfreier Laden – Herzlichen Glückwunsch Hilke und Tim!“ weiterlesen

9. Mai 17:00 Ideen, Aktionen und Menschen für ein essbares Bonn

Auf dem Frühlingsfest der Ermeikeilinititive wollen wir Pläne schmieden für ein essbares Bonn. Das geht ungefähr so:

Um 17:00 Uhr starten wir mit einer Filmpremiere: Die Gärtnerinnen von zwei  großen Urbanen Gärten Allmende-Kontor Berlin und NeuLand Köln haben kurz den Spaten beiseite gelegt und die Kamera in die Hand genommen. Entstanden sind wunderbare Filme aus den Herzen der Gärten. Wir zeigen einen Film vor und einen nach dem Open Space .

Ab 17.30 Open Space = Offener Raum für ein Bonner Netzwerk Essbare Stadt
Wie sieht Bonn aus, wenn es ECHT ESSBAR Ist? Wie können wir ein aktives und lebendiges Netzwerk für eine essbare Stadt bilden? Was sind unsere ersten Aktionen? Welche Ideen finden an diesem Tag schon Freund/innen? Der Open Space gibt Raum für unsere Ideen und die erste Projekte.

Ort: Ermekeilkarree, Ermeikeilstraße 27, Haus 8 (einmal ganz durch den Garten durch)

Ende ca. 18:30/19:00

Wir danken der Ermekeilinitiative e.V. für die Unterstützung von diesem Event. Wir bedanken uns beim aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. für die Möglichkeit die Filme vorzuführen!

Fakten zur Essbaren Stadt:

  • Die Essbare Stadt ist klimafreundlich: Essbare Städte sind nicht nur attraktiv, gesund und lecker sondern auch sinnvoll. Nach einer Studie des niederländischen RUAF-Instituts kann man pro Jahr 16 Millionen Transportkilometer sparen wenn man für eine Stadt von ca. 350.000 Einwohner rund 20 % der Lebensmittel lokal erzeugt, das entspricht dem Energieverbrauch von 11.000 Haushalten im Jahr.
  • Essbare Beete sind nicht teurer:  Die Anpflanzung von “Wechselflor” also Blumen die mehrmals jährlich ausgetauscht werden nach dem Motto: “Erst Stiefmütterchen, dann fleißige Lieschen” kostet 58 Euro pro m2, Gemüsepflanzen hingegen 15 Euro pro m2
  • Öffentliche Kantinen als Vorbilder: Die Stadt Kopenhagen hatte im Jahr 2007 beschlossen eine fröhliche gesunde und nachhaltige Ernährungskultur zu schaffen. In den 900 öffentlichen Kantinen, der Stadt, die jeden Tag insgesamt 60.000 Mahlzeiten servieren, sind mittlerweilerweile 75 % der Lebensmittel aus ökologischem Anbau.
  • In Brasilien wiederum gibt es ein Gesetz, das jedem Kind das Recht auf ein Schulessen zuspricht. Dieses Essen muss zu 70 % aus frischen Lebensmitteln zubereitet werden und zu 30 % aus der regionalen Produkten.
  • Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat 2013 die Bonn Declarations of Mayors, des Weltbürgermeisterrates zum Klimwandels unterzeichnet, darhin heißt es:  Wir fordern Stadt- und Kommunalverwaltungen auf, stadtweite, ganzheitliche und ökosystembasierte Systeme zur Lebensmittelerzeugung zu entwickeln und einzurichten, die eine Lebensmittelversorgung sichern, dazu beitragen die Armut in den Städten zu beseitigen, die Biodiversität in Städten zu schützen und zu verbessern und die integriert sind in Entwicklungskonzepte zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und Anpassungsfähigkeit vor Ort“

Also: Worauf warten wir noch?

Blick in den NeuLand Garten

10 Milliarden – der Film – und wir mittendrin! 02.05.+05.05 im REX

Nicht dass jemand sagt, er hätte es nicht gewusst: Der neue Film 10 Milliarden von Valenthin Thurn wurde auch in Bonn auf dem Messdorfer Feld gedreht. Auf seiner Suche nach Ernährungskonzepten der Zukunft, mit denen man 10 Milliarden Menschen ernähren kann, kam Valentin Thurn auch bei unserer SoLaWi vorbei…

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Gute Stimmung für ein essbares Bonn – 14.04. Stadthauskantine

Du hast Lust auf ein essbares Bonn? Ideen was wir machen könnten? Würdest gerne selbst was tun? Oder uns einfach kennen lernen? Komm vorbei am Dienstag, den 14.04. 2015 im Foyer der Stadthauskantine von 11:00 -14:00 Uhr. Wir machen gute Stimm-ung für ein essbares Bonn „Gute Stimmung für ein essbares Bonn – 14.04. Stadthauskantine“ weiterlesen

Ode an den Schrumpelapfel

Der Zustand der Welt ist ein Apell, unser Denken und Fühlen zu erweitern. Wir müssen die Tore der Wahrnehmung öffnen, um das Wesen der Dinge wieder zu erkennen, sagt die Künstlerin Hildegard Kurt. Und wir sind alle Mitgestaltende eines Wandels. Selbst wer nichts tut, bringt das Nichtstun in die Welt. Impressionen aus dem Seminar „Von ganz unten – für eine humane Menschen- und Bodenkultur“…

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Diplomarbeit über Urban Gardening zeigt Perspektiven für ein essbares Bonn

Die Geografin Kathrin Fiergolla hat im Rahmen Ihrer Diplomarbeit viele Akteure befragt: Initiatoren von Gemeinschaftsgärten, Vertreter der Stadt, der SoLaWi oder der Selbsterntegärten „meine Ernte“ .Das „Essbare Bonn“, so ihr Fazit, hat gute Chancen, sofern es diese zu nutzen weiß… „Diplomarbeit über Urban Gardening zeigt Perspektiven für ein essbares Bonn“ weiterlesen

… die nächste Bonner EssBar wird kommen, keine Frage!

(Christina) Die erste Bonner EssBar am 6.7. lockte trotz Ferienbeginn und schwer einschätzbarer Wetterlage ca 40 wandelinteressierte BonnerInnen und Menschen aus dem Umland an das Beueler Rheinufer. Belohnt wurden diese bei weiter anhaltendem Sonnenschein mit einem reichlich ausgestatteten und kulinarisch sehr gelungenen Buffet, interessanten Gesprächen und dem anregenden Treffen alter und neuer Bekannter.

Bestehende Initiativen hatten die Gelegenheit, sich vorzustellen, z.B.

  • Critical Mass: jeden letzten Freitag im Monat Critical-Mass-Fahrraddemo! In Bonn 18 Uhr ab Hofgarten.
  • Mitmachen beim Tauschring Bonn!
  • „Essen an sich ist eine politische Handlung“ – sagt Slow Food Bonn und lädt zum Mitessen und -handeln ein.

und neue Ideen tauchten auf, die auch auf interessierte Ohren stießen, z.B.

  • Gesucht: Wer hat Lust eine Transition & Urban Gardening Filmreihe mit zu organisieren?
  • Thoralf Reeps sucht weiter helfende Hände bei Baumpflanzungen.
  • Ich möchte Tauschringe Bonn und Rhein-Sieg, BGE-Kreis Bonn-Rhein-Sieg und Regiogeld-Interessierte vernetzen.

Erst die anrückende Gewitterfront setzte dem Picknick mit plötzlich einsetzenden Stumböen, Donner und Regenguss ein jähes Ende.
…und bescherte uns zum Abschluss noch einen kostenfreien gruppendynamischen Survival-Kurs 🙂

Doch heute ist nicht alle Tage, die nächste Bonner EssBar wird kommen, keine Frage!

Die Ermekeilkaserne lebt auf

Internationaler Gast besucht den Ermekeilgarten

„Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Rückeroberung dieses Raumes!“, schloss Peter Newman seine „guten Nachrichten über Nachhaltigkeit“. Der Professor aus Perth, Australien, weilte für die internationale Konferenz „Resilient Cities“ in Bonn und ließ es sich nicht nehmen, am 31. Mai auf Einladung von Bonn im Wandel und der Ermekeil-Initiative den Gemeinschaftsgarten auf dem Gelände der Ermekeilkaserne mit eigenen Augen anzuschauen. Etwa 25 Zuhörer_innen verfolgten anschließend interessiert die Ausführungen Peter Newmans. Ein schönes Kontrastprogramm zum vorhergehenden 6. Bauworkshop.

Der Nachhaltigkeitsexperte zeigte vor allem gute Beispiele auf. „Wir sollten den Menschen Hoffnung machen und ihnen keine Angst einjagen“, kritisierte er auch ein wenig seine eigene Wissenschaftskaste. Viele glaubten, nur wenn man den Menschen die Folgen des Klimawandels möglichst drastisch darstelle, würden sie die Bedrohung verstehen und handeln. Aber meist ist das Gegenteil der Fall: Die Angst lähmt sie.

Doch auf der ganzen Welt gibt es Menschen und Initiativen, die zeigen, dass sie mit viel Spaß, Kreativität und Lust am Ausprobieren einen anderen Weg einschlagen wollen und können. Und alle Beispiel, die Peter Newman vorstellt, haben im Prinzip alle eines gemeinsam: Es kommt immer auf engagierte Menschen und die Gemeinschaft an. Er berichtet unter anderem vom bürgerschaftlichen Engagement in Christchurch, Neuseeland, das im Februar 2011 durch ein schlimmes Erdbeben stark zerstört wurde. Im Stadtteil Lyttleton, der am schlimmsten betroffen war, konnten innerhalb kürzester Zeit viele Menschen mobilisiert werden, weil es dort eine sogenannte „time bank“ gibt: Eine Art „Zeit- und Talente-Tauschbörse“, über die Menschen ihre Zeit für bestimmte Tätigkeiten anbieten können. Architekturstudent_innen wiederum kamen auf die Idee, die durch die Zerstörung entstandenen Baulücken zu nutzen: Sie füllen sie mit temporären Kunstinstallationen, Konzerten, Gärten oder anderen kreativen Gemeinschaftsprojekten.

Aber es stellt sich auch die Frage: Kommt das, was die vielen Initiativen auf lokaler Ebene machen, auch auf der politischen Ebene an? Ändert sich etwas im globalen Massstab? Auch hier ist Peter Newman optimistisch und stellt fest, dass verschiedene Scheitelpunkte überschritten seien: Die Investitionen in fossile Energien gehen zurück, der Stromverbrauch stagniert, die Nutzung von Autos nimmt ab, unser Wohlstand und der ökologische Fußabdruck entkoppeln sich. Und nicht zuletzt richteten Regierungen ihre Politik zunehmend auf Ressourceneffizienz aus. Alles in allem also ein durchaus hoffnungsfrohes Bild, mit dem der Besuch aus Australien sein Publikum zurück ließ.

Gemeinschaftliches Gärtnern

Eine dieser vielen hoffnungsfrohen Initiativen lässt sich auf auf dem Gelände der Ermekeilkaserne beobachten. Als erste sichtbare Wiederbelebung entsteht dort seit November 2013 ein Gemeinschaftsgarten mit inzwischen über hundert Aktiven Mitgärtner_innen. Es finden regelmäßige „Bauworkshops“ statt, bei denen Pflanzkisten oder auch Gartenmöbel gebaut werden, und der Garten ist an mehreren Tagen in der Woche für die Öffentlichkeit geöffnet.

Auch von staatlicher Seite wird das Interesse an Gemeinschaftsgärten größer. Der Internationaler Tag der Umwelt stand am 5. Juni diesen Jahres unter dem Motto: “Natur ganz nah – gut Leben in der Stadt”. Bundesministerin Hendricks in einer Pressemitteilung vom 4. Juni dazu: „Urbane Gärten verbessern das Stadtklima, sie sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, tragen zum Erhalt der Biodiversität bei und leisten einen Beitrag zur Grundwasserbildung. Sie sind aber auch Orte der Erholung und der Umweltbildung, sie können den nachbarschaftlichen Zusammenhalt und die Integration sozialer und kultureller Milieus fördern – kurz: das gute Leben in der Stadt.“ Wer möchte der Ministerin da widersprechen!

Die Rückeroberung der Ermekeilkaserne

Nicht nur der Vortrag mit Peter Newman, sondern auch andere Veranstaltungen ließen die Ermekeilkaserne in letzter Zeit aufleben. Unter anderem ein gemeinschaftliches Essen der Arbeitsgruppe „Co-Housing“, die in Zukunft auf dem Gelände gerne ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt verwirklichen würde. Ein absoluter Höhepunkt war aber das Frühlingsfest am 18. Mai, bei dem über den Tag verteilt an die 600 Gäste in den Garten strömten und in entspannter Atmosphäre friedlich und vergnügt feierten. So etwas hatte die Ermekeilkaserne sicher noch nicht erlebt: Lindy Hop tanzende Paare, die wohl erste Yoga-Stunde auf dem Gelände und ein Konzert mit drei lokalen Bands auf der eigens dafür bei einem der Bauworkshops gebauten Bühne. Mitmachen war auch das Motto des Festes, entsprechend konnten sich hungrige Besucher_innen an der Theke der so genannten „Schnibbel-Disko“ selbst Gemüse kleinschnibbeln, nach eigenem Gusto würzen und im Wok anbraten lassen. Wenig Stress für die Organisator_innen – großer Spaß für die mitkochenden Esser_innen.

Created with flickr slideshow.

 

Und das ist nur der Anfang. Es gibt noch viele Ideen, die auf ihre Verwirklichung brennen: ein Repair Cafe, Kunstinstallationen, ein „Verleihladen“ oder gar ein temporäres Zentrum für Nichtregierungsorganisationen während internationaler Konferenzen in Bonn. Die Unternehmungslust ist angesichts des freistehenden Raumes schier grenzenlos. So ist eines ganz sicher: In den Dornröschenschlaf wird die Ermekeilkaserne bestimmt nicht mehr fallen.

Wer sich selbst ein Bild von der Rückeroberung des Raumes machen möchte, kann gerne zu den Öffnungszeiten des Ermekeilgartens vorbeischauen. Die Öffnungszeiten im Juni: Di-So, 14-20 Uhr.

Artikel von Daniela Baum


Weitere Infos:

Website der Ermekeil-Initiative

Website der Gartengruppe

Im Bild oben zu sehen: Anna Wissmann und Daniela Baum mit den australischen Besuchern Jan und Peter Newman sowie Peter Devereux.

Dieser Artikel erschien auch im Online-Magazin rhein:raum.