28.10. Infoabend Transition Streets – Energiewende-Nachbarschaften

Wie kann man lästige Konsumlaster loswerden, etwas Gutes für unseren Planeten tun und gleichzeitig mit Nachbarn noch eine schöne Zeit verbringen? Ganz einfach, man startet eine Energiewende Nachbarschaft oder „Transition Street“, wie das Projekt in Großbritannien heißt.

Die Energiewendenachbarschaften wurden vom britischen Transition Netzwerk entwickelt. Das Prinzip ist einfach, man redet nicht mehr herum, man fängt mit der Transition zu Hause an: Eine Gruppe Nachbarn oder Freunde trifft sich 6-7 mal und arbeitet gemeinsam ein Handbuch durch, in dem verschiedene Optionen vorgestellt und nach Einsparungspotential bewertet werden. Jede Woche ein anderes Thema: Energie, Ernährung, Mobilität, … Bei der Umsetzung kann man sich gegenseitig unterstützen, miteinander und voneinander lernen und einfach Spaß haben. Die beteiligten Haushalte sparten über 600 Euro ein und 1,2 Tonnen CO2 im Jahr.

Die Unterlagen gibt bisher nur auf Englisch. Wir sehen uns am Montag das Konzept Transition Streets an und überlegen, ob und was wir in Bonn dafür tun wollen, damit  dieses Projekt auch in Deutschland anläuft.

Wir treffen uns am 28.10.2013 um 19:30 in der Stiftung Mitarbeit, Ellerstraße 67
Bitte meldet Euch an, damit wir ein bisschen planen können!
Wir freuen uns auf Euch!

http://www.doodle.com/rm2atn3rcsgurgbw

Wegbeschreibung zur Stiftung Mitarbeit
http://www.mitarbeit.de/wegbeschreibung.html

Einführungskapitel auf Englisch: Transition Streets 1.+Transition Streets-GETTING+STARTED

1. Transition Sonntag – Wunschbaum pflanzen im Internationalen Garten

Bonn im Wandel-Baumpflanzaktion im Internationalen Garten
eine Kooperation mit dem Wissenschaftladen Bonn

Ein Feigenbaum soll am letzten Oktobersonntag zusammen mit einem Apfelbaum seinen Platz in den Internationalen Gärten in Bonn finden. Der Feigenbaum ist ein Geschenk der Youth Future Conference an unsere Transition Initiative. Die Teilnehmeri/innen der Youth Future Conference in Bonn hatten an diesem Baum ihre Zukunftswünsche aufgehängt, zum Beispiel diesen: „Ich träume von einer Gesellschaft, in der es echte Werte gibt, Werte, die sich nicht nur um die Wirtschaft drehen. Ich möchte nicht nur für die Wirtschaft leben, und nicht nur wegen des Geldes arbeiten…!“

Wir möchten diesen schönen Anlass nutzen, um das Gartenjahr zu beenden, aber auch unseren ersten Transition-Sonntag zu starten. Von 13:00-15:00 findet die Pflanzaktion statt und ab 15:00 gibt es Mitbring-Kuchenbuffet und Getränke, Zeit zum Austausch und Netzwerken.

Bringt gute Laune, Kaffee&Kuchen, eigene Teller und Tassen mit, und wer mag auch einen Spaten. Ein Dankeschön an den Wissenschaftsladen Bonn, der diese Aktion tatkräftig unterstützt! Falls es regnen sollte, gibt es ein schönes Plätzchen zum Unterstellen, Wir freuen uns auf Euch!

Die Internationalen Gärten und die Grüne Spielstadt liegen auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei an der Ecke „Im Dransdorfer Feld/An der schwarzen Brücke“:

Weg-Internationale Gärten-Spielstadt-

Anfahrt mit dem Auto: Nach Autobahnausfahrt Bonn-Endenich rechts, Straße ‚Auf dem Hügel‘ Richtung Dransdorf; hinter Eisenbahnbrücke links abbiegen zur hangseitig ansteigenden Straße ‚Auf dem Dransdorfer Berg‘; oben links in die Straße „An der alten Stadtgärtnerei“ einbiegen und auf dem Wiesenstreifen rechts diagonal zum Weg parken. Dann zu Fuß weiter geradeaus bis zum Feldweg: ‚Im Dransdorfer Feld‘, links zum separaten Eingang der Grünen Spielstadt am Feldweg ‚An der Schwarzen Brücke‘

Anfahrt mit dem Fahrrad: Wie oben, die Fahrräder können am FAhrradständer im Eingangsbereich der Grünen Spielstadt angeschlossen werden. Anfahrt aus anderen Richtungen (Endenich, Duisdorf usw.) auch übers Meßdorfer Feld möglich!
Bus ab Hauptbahnhof: Linien 610, 611, Haltestelle ‚Hans-Sachs-Straße aussteigen; die Siemensstraße überqueren, Straße „Auf dem Dransdorfer Berg“ den Hang hoch laufen, oben links in den asphaltierten Weg „An der alten Stadtgärtnerei“ einbiegen. Ca. 200 m weiter links liegt der Eingang nahe der Weggabelung ‚Im Dransdorfer Feld’/’An der Schwarzen Brücke‘ (ca. 5 min).
Mehr zu den Internationalen Gärten

 

Lass das Öl im Boden und die Kohle in der Grube

Das, was heute am dringensten gebraucht wird, ist eine Bürgerbewegung die sich dafür einsetzt, dass wir die fossilen Energiequellen im Boden lassen, sagte Nnimmo Bassey auf der Youth Future Konferenz in Bonn. Der Nigerianer ist Träger des alternativen Nobelpreises und stellte sich den Fragen junger Umweltaktivisten. „Lass das Öl im Boden und die Kohle in der Grube“ weiterlesen

Wie lebt´s sich mit weniger Öl? – Erster Peak Oil-Bericht für eine deutsche Stadt

In Münster wurde der erste Peak Oil Bericht für eine deutsche Stadt vorgestellt. Er ist Ergebnis eines interdisziplinären Seminars an der Uni Münster. Matthias Wanner, Transition Münster und Initiator des Seminars spricht im Interview über den Bericht, das Seminar und eine sehr erfolgreiche Veranstaltung

Matthias, ihr habt an der Uni Münster nicht nur das erste interdisziplinäre, studentisch organisierte Seminar über Peak Oil veranstaltet, ihr habt auch noch einen Bericht darüber geschrieben und das Ganze dann am 04.07 der Öffentlichkeit vorgestellt, darf man gratulieren?

Oh ja, es war fantastisch! Die Zusammenarbeit im Projekt hat großartig geklappt und auch die Abschlussveranstaltung war ein großer Erfolg! 80 Personen waren angemeldet, und über 150 sind gekommen! Irgendwann habe ich aus dem Fenster geguckt und gesehen, dass die Leute bis auf die Straße Schlange stehen, um reinzukommen. Schlange stehen für Infos über Peak Oil! Das war ein toller Moment und die ganze Veranstaltung hat die gute Stimmung, mit der wir das Projekt aufgebaut haben, weiter in die Stadt getragen..

 Was hat denn so viel Spaß gemacht?

Es hat sehr viel Freude gemacht zu zeigen, dass man so einen Bericht partizipativ schreiben kann, dass man auf studentischer Ebene interdisziplinär zusammenarbeiten kann und es war schön, das Projekt nach dem Bericht auch öffentlich abzurunden. Auch die Anerkennung, die wir für das Projekt bekommen ist toll. Wir haben Rückmeldungen bekommenen, dass unser Bericht eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaf geschaffen hat. Und das Publikum auf der Abschlussveranstaltung war sehr durchmischt, Jung und Alt, Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Vertreter_innen von Parteien, der Stadt, der Uni, Organisationen und aus zahlreiche gesellschaftliche Gruppen.

Was ist eigentlich ein Peak-Oil-Bericht?

Gute Frage! Es gibt sehr unterschiedliche Peak-Oil Berichte. Grundsätzlich ist das eine strukturierte Arbeit über das komplizierte Thema Peak Oil, eben das Erdölfördermaximum, die Auswirkungen davon auf unsere Gesellschaft und mögliche Umgangsweisen damit. Wir haben zu Beginn unserer Arbeit mehrere Berichte systematisiert u. a. nach ihrer Analyseebene – also wird das Problem auf globaler, nationaler, Landes- oder Städteebene untersucht – sowie der Frage ob konkrete Handlungsempfehlungen erstellt oder spezifische Preisszenarien verwendet werden. Allen gemeinsam ist das Thema der schwindenden Ressource Erdöl, und dass sie fragen, wie stark unsere Gesellschaft davon abängig ist.

Was erwartet einen, wenn man das Büchlein liest?

Es ist ein 1Peak Oil Bericht10 Seiten langer Bericht, der einerseits wissenschaftliche Kriterien genügt und gleichzeitig allgemeinverständlich sein möchte. Wir haben zwei inhaltliche Schwerpunkte, einmal zur Frage “Was ist Peak Oil überhaupt?” und dann die kleinen Untersuchungen aus dem Projektseminar der Stadt Münster in den Sektoren Energie, Transport/Mobilität, Wirtschaft, Ernährung/Landwirtschaft, Gesundheit und private Haushalte/soziale Kohäsion. Im methodischen Teil berichten wir über die Durchführung des Projektes und plädieren für mehr transdisziplinäre Transformationsforschung. Wir müssen mit unserem Wissen aus der Uni raus in die Gesellschaft und gemeinsam überlegen, wie wir denn an dem Thema weiterforschen und Strukturen verändern können. Deshalb war uns auch das Knüpfen zahlreicher Kontakte in die Stadtgesellschaft ein großes Anliegen.

Wie kamt Ihr auf die Idee ein Peak Oil-Seminar zu veranstalten?

Das Projekt ist entstanden aus den Fragen: “Wie bekomme ich verschiedene Welten zusammen? Wie können wir Studierenden ermöglichen, sich mit transformativen Themen zu beschäftigen? Wie kann man die Stadt mit einbeziehen, das Thema Peak Oil stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und wie können wir als Veranstaltende noch etwas dabei lernen?” So entstand dann die Idee für eine freie, partizipative Seminarveranstaltung, die das Thema Peak Oil aufgreift und dafür sorgt, dass das Ganze öffentlichkeitswirksam aufbereitet wird und Menschen den Impuls aufnehmen können.

 Wie viele Leute haben an dem Projekt mitgearbeitet?

Das Seminar haben wir zu fünft organisiert mit teilweise wechselnden Mitgliedern und gemeinsam mit Prof. Tillman Buttschardt. Den Bericht haben wir zu neunt geschrieben. Zu Beginn gab es vier öffentliche Vorlesungen mit etwa 100 Teilnehmenden, im Seminar sind wir dann mit 46 Studierenden gestartet von den 35 übrig geblieben, die in 16 Kleingruppen gearbeitet haben.

Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Lehrformat gemacht?

Es war interessant zu sehen, wie schwer sich das universitäre System mit einer offenen Veranstaltung tut, wie wenig Raum und Zeit die Studierenden haben, um sich so einem Projekt zu widmen und wie lange sie brauchen, um zu verstehen, “Hej, das hier ist eine Möglichkeit für mehr selbstbestimmtes Lernen und Forschen!”. Die Hälfte der Teilnehmenden fand das super und die andere Hälfte hat sehr klar zurückgemeldet, dass sie zu sehr auf der Meta-Ebene eingebunden wurde. Da wird sehr schnell klar, interdiszipliniäre Forschung braucht eine andere Rahmung und Förderung.

 Wie habt die Präsentationsveranstaltung gestaltet?

Wir haben ein klassisches Veranstaltungsformat mit Bürger_innenbeteiligung gestaltet. Das umfasste Informationen, einen stilvollen Rahmen, kleine Häppchen aus der solidarischen Landwirtschaft, Zeit zum Austausch und Vernetzen. Begonnen haben wir mit dem Info-Teil zu Peak Oil allgemein und unserem Bericht. Danach haben wir an neun verschiedenen Thementischen zur Vernetzung und zum Austausch eingeladen. Zu jedem der o.g. Sektoren gab es einen Tisch und dann noch Tische zu Transformationsforschung, zur Transition-Initiative Münster und einen Tisch zur Kampagne Divestment, bei der es um finanziellen Rückzug öffentlicher Gelder aus fossilen Unternehmungen geht. Zum Abschluss gab es dann noch ein Plenum mit Kurzpräsentation der Ergebnisse und der weiteren Vernetzungsmöglichkeiten.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich habe das Gefühl, dass das bei einigen Stellen in der Politik das Interesse gewachsen ist. Unsere 60 Berichte sind alle weg, die wurden uns förmlich aus den Händen gerissen. Ich denke wir haben in der Stadt auch ein Stück Agendasetting betrieben. Was auf jeden Fall weitergeht ist, dass wir das Projekt auf verschiedenen Veranstaltungen präsentieren, beispielsweise auf der Tagung Zukunftsfähiges Münster und einem Bürger_innenforum im November. An dem Abend selbst wurde ein kleines Projekt gegründet zur Untersuchung von einem 100%-regional ernährten Münster. Und ich denke, uns ist ein guter Schulterschluss gelungen zwischen dem lokalen Thema Peak Oil und der internationalen Kampagne Divestment.

Ansonsten ist das Ganze ein langsamer vorsichtiger Prozess, Wenn die SPD jetzt Anträge für urbanes Gärtnern in den Stadtrat einbringen möchte, dann ist das schon toll oder wenn sich die Linke mehrere Stunden mit uns zusammensetzen möchte und diskutieren wie man das weiterbringen kann. Auch überregional gibt es ein großes Interesse, beispielsweise aus Oldenburg, Baden Württemberg, von der LAG NRW usw.. Es gibt an unserer Uni leider gerade kein Anschlussprojekt, aber wir haben von verschiedenen Unis die Rückmeldung bekommen “Cool so etwas machen wir auch”, z. B. Potsdam, Erlangen oder Kiel. Und man weiß ja auch nicht was der Bericht ansonsten noch los tritt. Häufig werden Einzelimpulse ja erst einmal auf unterschiedlichen Ebenen verarbeitet und dann später aufgegriffen und weiterentwickelt.

 Vielen Dank Dir und noch viel Erfolg in Münster!!

 Interview. Gesa Maschkowski

Essbare Stadt – macht Spaß, tut gut, schmeckt gut

Wer vor der Polizeistation in Todmorden einen tiefen Griff ins Beet wagt, um sich mit Zwiebeln, Erbsen oder Möhren zu bedienen, erntet zusätzlich noch ein freundliches Grinsen. Denn in der kleinen nordenglischen Stadt gilt das Motto „incredible edible“ – unglaublich essbar. Und die Polizeistation ist mittlerweile Touristenattraktion.

Alles begann im Jahr 2008 mit einem kleinen Gemüsegarten am Bahnhof und dem Schild „Bedient Euch“. Das Konzept entwickelten Pam Warhust und Ihre Freundin Mary Clear am Küchentisch. „Wir haben nur versucht, eine einfache Frage zu beantworten: Können wir eine gemeinsame Sprache finden, die über Alter, Einkommen und Kultur hinweg verstanden wird und die den Leuten hilft, einen neuen Lebensweg einzuschlagen, den Ort an dem sie leben anders zu sehen und anders über die Ressourcen nachzudenken, die sie verbrauchen und anders miteinander umzugehen?“ Die Antwort auf diese Frage war „Essen“, wir nennen es „Propaganda Gärtnern“, sagt Pam Warhust. „Wir haben niemand um Erlaubnis gefragt und wir lassen uns auch nicht einschüchtern von dem Argument, dass kleine Taten wirkungslos sind angesichts der Katastrophen von morgen. Wir tun es einfach“.

Die Resonanz war riesig. Heute wachsen in der ganzen Stadt Obst, Gemüse und Kräuter für alle. Pflücken und Ernten ausdrücklich erlaubt Es gibt essbare Wandelpfade, alle Schulen machen mit, die Behörden, die Feuerwehr, Altenheime, Landwirte und natürlich auch die Tourismusindustrie.

Gärtnernd die Stadt verändern, den ökologischen Fußabdruck verringern, wieder mehr Verbindung zur Stadt, zur Natur und den Menschen gewinnen, die ökologische Vielfalt und eine lebendige Stadtlandschaft fördern, das wird für viele Menschen immer wichtiger. „Die Zeit ist reif, die Leute wollen etwas tun, sie wollen an guten Taten teilhaben und sie wissen genau, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen und einander freundlich zu begegnen….“, sagt Pam Warhust. So wurde aus dem englischen Konzept von „incredible edible“ das Motto „Unvergessbar Essbar“ im hessischen Universitätsstädtchen Witzenhausen. Hier hat die Transition Town Initiative den Grundstein gelegt und Mitstreiter gefunden, um einen essbaren Wandelpfad durch die Stadt zu gestalten, in Kürze findet dort die Essbare Städte Konferenz statt.

Burggraben-Gesa Maschkowski

Auch die „Essbare Stadt Andernach“, macht mittlerweile national und international Schlagzeilen. „Wenn ich geahnt hätte, was wir hier lostreten, dann hätte ich mir das vielleicht noch einmal überlegt“, meint Lutz Kosack, Geoökologe bei der Stadtverwaltung und einer der Initiatoren des Projektes. In Andernach war es eine Initiative von Verwaltung, Politik und Wirtschaft, die den Stein ins Rollen gebracht hat. Im Jahr 2010 wurde erstmalig an der alten Mauer im Burggraben Gemüse zum Selbsternten gepflanzt, in diesem Fall über 100 verschiedene Tomatensorten. Heute kann man futternd und Blumen pflückend durch die Stadt wandeln oder sich etwas außerhalb am größten Permakulturgarten in öffentlicher Hand erfreuen. Am meisten Spaß macht Kosack aber nicht das Gemüse in der Stadt, sondern die Menschen, die sich daran freuen.

Städte wieder „essbar“ machen hat jedoch nicht nur etwas mit Biodiversität zu tun oder einem neuen Modetrend. Es gibt zunehmend mehr Städte die schlichtweg die lokale Nahrungsversorgung verbessern wollen, um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und globalen Warenströmen zu verringern. „Städte wie London  können die Lebensmittelversorgung nur 3 Tage aufrechterhalten, sollten sie einmal von der Zufuhr abgeschnitten werden“, sagte Marie Dubbeling, Direktorin der RUAFF Foundation auf der Konferenz Resilient Cities, die gerade in Bonn statt fand. Städtische Nahrungserzeugung kann helfen Krisen zu überstehen, Ausgaben zu reduzieren, Ressourcen zu sparen und einen Beitrag leisten zur Anpassung an den Klimawandel, meinte Dubbeling.  Die niederländische Stadt Almere beispielsweise strebt an ihre 350.000 Einwohner zu 20 % mit lokalen Lebensmitteln zu versorgen. Ähnliche Programme gibt es in  vier weiteren Städten, darunter auch Rotterdam.

In Bonn gibt es von städtischer Seite noch keine vergleichbaren Aktivitäten, aber offensichtlich Interesse. So wurde Lutz Kosack bereits von der Bonner grünen Stadtratsfraktion eingeladen, um über seine Erfahrungen zu berichten, einige städtische Mitarbeiter nutzen die Konferenz „Essbare Stadt Andernach“, um sich ein Bild von dem Treiben im Nachbarstädtchen zu verschaffen.

Spielstadt-Gesa MaschkowskiGleichzeitig gibt es eine lebendige Urban Gardeningszene. Allen voran mit längster Tradition natürlich die Kleingartenvereine, die es an den Bahngleisen und manchem grünen Fleck leuchten und blühen lassen und viele liebevoll gepflegte Privatgärten, wie zum Beispiel der Ornamentale Gemüsegarten Hersel. Dann die Internationalen Gärten, auf dem Gelände der ehemaligen Bonner Stadtgärtnerei, koordiniert vom Wissenschaftsladen Bonn, der auch die verwunschene Spielstadt am Messdorfer Feld wiederbelebt hat und gemeinsam mit der Brotfabrik die kultur- und kinderfreundliche Veranstaltungsserie „Kunst ohne Strom“ gestartet hat.

Doch nicht jeder hat ein Stückchen Land zu Verfügung, das Glück eine Parzelle im Kleingärtnerverein zu ergattern oder möchte alleine in der Erde herum graben, so entstehen auch in Bonn immer mehr Gemeinschaftsgärten. Zu den Pionieren gehören die Young Organics auf dem Messdorfer Feld, und der Bonn-im-Wandel Gemeinschaftsgarten in Vilich-Müldorf. Auch der Garten in Burg Lede am Ortsrand von Vilich wurde von einer Gruppe gartenbegeisterte Menschen wiederbelebt. In diesem Frühjahr ist auf einem stillgelegten Spielplatz in der Maxstraße nach dem Modell der Berliner Prinzessinnengärten der erste Gemeinschaftsgarten in der Bonner Altstadt entstanden, der Veedelsgarten. Auch im Mackeviertel haben die Bewohner ein Fleckchen Erde vor der Bebauung gerettet um es gemeinschaftlich zu bepflanzen. Die Bonner Urban Gardening Webseite Greenact hat noch mehr Projektideen, z.b. einen  interkulturellen Garten auf dem Dach des Kult 41,

Kein Urban Gardening Projekt, aber echte städtische Landwirtschaft ist auch das Projekt Solidarische Landwirtschaft auf Gut Ostler, das die Bonn im Wandel-Gruppe Nachhaltige Lebensmittelversorgung gestartet hat, Über 80 Bonner Bürger sorgen seit diesem April dafür, dass hier wieder mehr Gemüse angebaut wird. Auch die Selbsterntegärten sind ein Modell der städtischen Nahrungsversorgung, nach dem Motto „der Bauer sät und die Verbraucher jäten und ernten“. Die Vernetzung zwischen regionaler Lebensmittelerzeugung und Schulverpflegung wiederum steht auf der Agenda der Arbeitsgruppe „Zukunftsgärten“, die auch hier auf der Website zu finden ist. Viel Potential also für eine Essbare Stadt Bonn.

Links und Veranstaltungstipps

Im Juni 2013 finden gleich mehrere Konferenzen zum Thema Essbare Stadt statt:

Quelle: Gesa Maschkowski, www.aid.de,
ergänzt von Gesa Maschkowski, Bonn im Wandel 🙂

 

 

27.05. Info-Stammtisch für Transition Interessierte

Wer etwas über unsere Transition Initiative in Bonn wissen möchte, mitmachen oder selbst ein Projekt starten, ist herzlich eingeladen zu unserem Infostammtisch im schönen Cafe Karl, denn dort erfährt man life und in Farbe deutlich mehr als auf dieser Website.

Wir treffen uns am Montag, den 27.5. ab 20:00 Uhr. Es werden Mitglieder aus der Kern-Gruppe da sein und auch aus den Themengruppen, um Fragen zu beantworten, Ideen weiterzuspinnen und neue nette Leute aus Bonn kennen zu lernen.

Der Info-Stammtisch findet alle zwei Monate am 4. Montag im Monat statt, also das nächste Mal am 22. Julii.

Wir freuen uns auf Euch!

Das Cafe Karl befindet sich in der Vorgebirgsstraße, Ecke Kaiser-Karl Ring, ganz in der Nähe vom August-Macke Haus.

http://www.cafekarl.de/

Geburtsstunde der SoLaWi in Bonn: Impressionen vom Gipfeltreffen 2.0

Am 6. April ungefähr um 14:00 Uhr war es soweit. Zum ersten Mal haben sich fast alle Mitglieder der frisch gegründeten solidarischen Landwirtschaft auf Gut Ostler getroffen, zur Vollversammlung, gewissermaßen. Plötzlich waren sie da: Junge und Alte, Singles, Kinder, Eltern,.. mindestens 100 Menschen haben sich auf dem Hof getroffen. Sie kamen aus unterschiedlichen Richtungen, Zusammenhängen und Beweggründungen und haben sich zusammengetan, damit ein großes Gemeinschaftsprojekt Wirklichkeit wird. Der Traum von einer Lebensmittelerzeugung, in der die Landwirtschaft und die Menschen, die diese Arbeit tun, wieder wertgeschätzt werden. Eine Lebensmittelerzeugung, die uns ein Stück unabhängiger macht von globalen Märkten, hochverarbeiteten und verpackten Produkten und langen Transportwegen. Ich war überwältigt von den vielen Menschen, ihrem Engagement, ihrer Freude, hätte am liebsten gleich mit jeder und jedem geredet: „Warum machst du mit? Was sind deine Hoffnungen?“ Zum Glück war Andi Rüther mit seiner Kamera dabei und hat ein paar Stimmen eingefangen (Klick aufs Bild):

SoLaWi- in einem Wort?

SoLaWi in einem WortDie Mitglieder beteiligen sich jetzt für ein Jahr mit einem individuellen monatlichen Beitrag an den Betriebskosten des Hofes. So kann der Hof Arbeitskräfte beschäftigen, Anschaffungen machen und die Gemüseproduktion wieder ausweiten. Sie packen auch mal mit an, wenn Hilfe gebraucht wird. Bei den ersten Arbeitseinsätzen letzte Woche haben über 20 Menschen mitgemacht. So waren in Windeseile Gewächshäuser ab- und wieder aufgebaut, Kompost verteilt und Pflanzen gesetzt. Auch die Verteilung der Ernte organisieren die SoLaWisten gemeinsam.

 Startschwierigkeiten durch Kälte

Foto: Andi Rüther
Foto: Andi Rüther

Der kalte März und April macht allerdings nicht nur den Spargelbauern Sorgen, auch die ersten Lieferungen der SoLawi werden wegen Kälte schlichtweg ausfallen. So gab es zum Start der SoLaWi-Saison für alle erst einmal ein großes Paket Weizen, Salat und Wurst aus der „Vor-SoLaWi-Zeit“. Wenn jetzt die Temperaturen steigen, dann muss die SoLaWi gut 6 Wochen aufholen, es müssen so viele Pflanzen wie möglich in die Erde. Vielleicht ist die Kälte schon auf den Klimawandel zurückzuführen, liest man im Bonner General-Anzeiger. Die SoLaWi wird daraus lernen, sich im nächsten Jahr anders darauf vorbereiten, zum Beispiel mit. Einmachen und Konservieren, was im Sommer so reichlich anfällt und damit für den nächsten Winter vorsorgen. Ohnehin wird das ganze Jahr ein intensives Lernjahr. Das Modell ist zukunftsfähig, sowohl für den Hof, also auch für die Verbraucher. Anders als die industrielle Lebensmittelproduktion und Verarbeitung, die nur funktioniert, solange es noch preiswerte fossile Rohstoffe gibt und solange die Umweltkosten der Allgemeinheit aufgebürdet werden.

Handeln statt labern

„Bonn im Wandel, das ist doch was Offizielles, die bekommen doch bestimmt Fördergelder“, meinte eine Teilnehmerin. Nein, Bonn im Wandel ist nichts Offizielles. Bonn im Wandel, das sind Menschen, die träumen von einer Stadt, die zukunftsfähig ist, fair ist, gesund, enkeltauglich, solidarisch mit uns und dem Rest der Welt. Eine Stadt, die Natur und Mensch beschützt und sich fit macht für die Herausforderungen des Klimawandels und dem Ende der fossilen Ressourcen. Wir haben angefangen, unsere Träume umzusetzen, jetzt, in unserer Freizeit, mit nichts als Engagement, Know-How, Gemeinschaft und einem guten Netzwerk. Das SoLaWi-Projekt ist eines von mehreren „Bonn-im-Wandel“- Projekten, die im vergangenen Jahr gestartet sind. Es war gutes Stück Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes, mit vielen, vielen Gruppentreffen, Diskussionen, Infoveranstaltungen, Newslettern, Zeitungsartikeln, Gesprächen und viel Organisationsaufwand. Ein Jahr, das sich gelohnt hat, jede Stunde, jede Minute, denn am Samstag haben wir die erste SoLaWi in Bonn geboren, mit mindestens 80 tollen Taufpaten.

Foto: Andi Rüther
Foto: Andi Rüther

Weitere Infos

  • Einige wenige Mitglieder, kann die SoLaWi noch aufnehmen. Wer mehr über Regeln und Selbstverständnis wissen will und sich anmelden will findet alle Informationen in diesem Artikel.
  • Und hier noch ein Link-Tipp von Christiane Süverkrüp, die uns schon mit vielen tollen Rezepten versorgt hat: Passend zur ersten Lieferung ein kostenloses Getreidekochbuch

Gesa Maschkowski

Solidarische Landwirtschaft – Zweites Gründungstreffen am 06.04 auf Gut Ostler

Wer dieses Jahr noch an der SoLaWi Bonn teilnehmen möchte ist herzlich eingeladen zum zweiten Gründungstreffen am Samstag, den 06.04.13 um 11:00 auf Gut Ostler Noch kann die SoLaWi Bonn etwa 10 weitere Personen aufnehmen. Solidarische Landwirtschaft ist allerdings deutlich anders als ein Gemüsekistenabo. Verbraucher und Landwirte tun sich zusammen und bilden für ein Jahr eine Wirtschaftsgemeinschaft. Das bedeutet, sie teilen sich für ein Jahr solidarisch die Kosten, Risiko und die Ernte.

Warum tun wir das überhaupt?

Andi Rüther hat gute Argumente von unserer ersten Infoveranstaltung zu einem kleinen Kurzclip zusammengestellt (klick aufs Bild)

Julian

 

Und so gehts:

1) Lest Euch unser Selbstverständnis durch  Selbstverständnis -Solawi-Bonn 09.03.13

2) Wer ernsthaft daran interessiert ist, Mitglied bei der SoLaWi Bonn zu werden, kann sich hier in die Anmeldungsliste eintragen.

3) Kommt am Samstag, den 06.04.13 um 11:00 zum Gründungstreffen mit Bietterunde auf Gut Ostler . Wer nicht selber teilnehmen kann, muss sich durch jemande/n vertreten lassen, ansonsten können wir die solidarische Bieterrunde nicht durchführen.

Der monatliche Beitrag pro Einheit beträgt 110,- Euro +/- . Damit unterstützen die Mitglieder eine hochwertige, biologisch-dynamische Lebensmittelerzeugung hier in Bonn und den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft. Sie erhalten Produkte aus eigener Produktion: Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Salat, Kräuter, Äpfel, Eier, Honig, ab und zu auch Fleisch. Eine Einheit reicht etwa für die Versorgung einer erwachsenen Person

Im Anschluss an das zweite Gründungstreffen könnt Ihr ab 14:00 die anderen SoLaWi Mitglieder und den Hof besser kennenlernen. Martin Baumgart wird uns über Gut Ostler und die Anbaufläche auf dem Meßdorfer Feld führen.

Bei Rückfragen stehen wir Euch gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns auf ein solidarisches, ertragreiches und lebhaftes Landwirtschaftsjahr mit Euch!

Hilke Gieseke und die SoLaWis

Kontakt: solawi@bonn-im-wandel.de

Rob Hopkins in Bonn – der Film

Das war ein toller  Abend. Die Zutaten zu 100 % Transition: eine Handvoll mutige Leute, eine Ladung Know How und toller Support aus dem Netzwerk. Danke an Nils Aguilar, der nicht nur seinen Film „Voices of Transition“ gezeigt hat, sondern auch dafür gesorgt hat, dass Rob Hopkins auf dem Weg nach Berlin ein Stopp in Bonn macht. Danke an Rob fürs Kommen und den frischen Transition Wind in Bonn, danke an Gerd Wessling für den Beitrag zu Transition in Deutschland, danke an alle Gäste und Attac Rhein-Sieg, die uns unterstützt haben, diesen schönen Abend gemeinsam zu gestalten. Unser Dank geht auch an die Universität Bonn für den schönen festlichen Rahmen und an die Heinrich-Böll-Stiftung, die Rob den kleinen Umwege genehmigt hat.

Last but not least wollen wir uns ganz herzlich bei Andi Rüther bedanken, der uns wie so oft, hervorragend filmisch begleitet hat und dafür gesorgt hat, dass wir jetzt zwei Film-Fassungen von diesem schönen Abend haben:

  • Eine kürzere Fassung, in der nur Robs Vortrag auf Englisch zu hören ist und seine Antworten auf unsere Fragen
  • und eine längere Variante. Hier gibt es eine kurze Vorstellung von Bonn im Wandel, dann die 3 Mini-Speeches von Rob jeweils mit kurzer, deutsche Zusammenfassung und schließlich die Diskussion mit Rob, Gerd und NIls.

Viel Spaß!

Hier geht´s zu der englischen Fassung

Screenshot Film Hopkins


und hier zur Langfassung mit deutschen Übersetzungen

quintett

Weitere Infos

 

 

 

SoLaWi in Sicht: Nachhaltige Lebensmittelversorgung in Bonn

“Es ist ein gutes Zeichen für unsere Stadt, dass wir unsere Lebensmittelerzeugung wieder ein Stück weit selbst in die Hand nehmen”, sagte Landwirt Martin Baumgart beim SoLaWi -Treffen am 19.02. in der Scheune von Gut Ostler. Über 50 Menschen haben sich an dem Abend zu Punsch, Suppe und Mitbringbuffet getroffen. Sie werden gemeinsam mit dem Betrieb in Kürze die erste solidarische Landwirtschaft in Bonn gründen (kurz SoLaWi) und damit in Bonn ein Stück neue, genussvolle Ernährungskultur schaffen. Heute geht es ums Kennenlernen, aber auch um Selbstorganisation: An kleinen Arbeitstischen wird diskutiert. “Wie organisieren wir die Verteilung der Produkte?”, “Wer hat Lust, bei einer Einmach- und Rezeptegruppe mitzumachen?”, “Was ist auf dem Hof zu tun?”

Seit mehreren Monaten arbeiten die Initiatoren daran, die Solidarische Landwirtschaft zu etablieren. Sie haben sich vergangenen Februar bei einem Open Space Event von Bonn-im-Wandel kennengelernt. “Wir wollen gesunde Lebensmittel aus ökologischem Landbau stadtnah erzeugen und umweltfreundlich verteilen”, heißt es in dem Selbstverständis. Die Worte Gemeinschaft, Solidarität und Vertrauen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Konzept. “Meine Motivation ist die tolle Gruppe”, sagt Hilke Gieseke, die zu den Initiator/innen gehört. “Sie gibt mir Kraft, etwas Neues, Schönes zu schaffen.”

Das Prinzip SoLaWi

Das Konzept SoLaWi setzt einen Kontrapunkt zur industriellen Lebensmittelproduktion, die jedes Jahr tausende von Bauern zwingt, ihre Betriebe aufzugeben. Solidarische Landwirtschaft ist ein Bekenntnis zur bäuerlichen Landwirtschaft, zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit, der Artenvielfalt und der Arbeitsplätze auf dem Land. Die Solidarität hat viele Seiten: Landwirt und Verbraucher teilen sich die Kosten, die Verantwortung und die Ernte. Das bedeutet, die Gemeinschaft übernimmt freiwillig für ein Jahr alle Betriebskosten, organisiert die Verteilung auf städtische Depots und hilft mit bei Arbeitsspitzen. Dafür gibt es frische, gesunde, lokale und ökologische Lebensmittel, mehr Kontakt zu Land und (Land-)Wirt, Wertschätzung der Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen und mehr Gemeinschaft.

Die Frage ist: Was ist es mir wert?

Auch beim Bezahlen gilt das Prinzip Solidarität. “Jeder zahlt, was es ihm wert ist oder was er sich leisten kann”, sagt Wolfgan Stränz, Referent des Abends und langjähriger Schatzmeister des Buschberghofes. Der Buschberghof betreibt die älteste SoLaWi in Deutschland und wurde vor über 25 Jahren gegründet. Mittlerweile gibt es mehr als 30 SoLaWis in Deutschland, Tendenz steigend. “Beim Bezahlen muss man eben Phantasie entwickeln”, meint Stränz, “und für die Phantasielosen gibt es einen Richtwert pro Person”. Der Richtwert liegt je nach Angebotsvielfalt zwischen 60 Euro pro Monat bei einer reinen Gemüseversorgung bis zu 180 Euro monatlich für die Vollversorgung mit Gemüse, Obst, Brot, Milchprodukten und Fleisch bei großen Betrieben. Die Angebotspalette von Hofgut Ostler besteht aus Gemüse, Salaten, Kräutern, Kartoffeln, Fleisch, Honig und Getreide. Im Gespräch ist auch die Kooperation mit einem Biomilchbetrieb und einer Bäckerei. Für den Landwirt ist das Modell SoLaWi eine große Chance, um aus der Rationalisierungsfalle herauszukommen, denn auch Biobetriebe müssen heute immer günstiger und immer mehr produzieren, um überleben zu können. “Die Frage ist nicht, was kostet das, sondern was ist es mir wert”, sagt Stränz.“Wir haben auf unserem Hof 30 Kühe, 100 Hühner und 50 Gemüsesorten. Das ist alles nicht rentabel, aber erfolgreich und das schon seit über 25 Jahren”.

Kreative Mitgestaltung

Die Organisatoren waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung. “Dieser Abend war die erste Gemeinschafts-Solidaritäts-Aktion”, sagt Christiane Grinda, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit der Gruppe engagiert. “Ich möchte mich ganz herzlich für all die Unterstützung und Mithilfe bedanken – ein besonders großer Dank geht an die fleißigen Spüler und an Regine und Stefan, die das Catering geschmissen haben. Ein weiterer Dank für all die leckeren Buffetspenden – die Einmach- und Kochgruppe scheint Gourmet-Potential zu haben.” Auf der Ideen- und Aktionsliste stehen jetzt die gemeinsame Herstellung von Sauerkraut, Marmeladen und Likören, Backwaren und Bierbrauen.

“Bei der AG ´Interne Kommunikation/Gemeinschaftsbildung´ wurde rasch deutlich, dass es das Bedürfnis nach viel realem Austausch miteinander gibt und die digitale Kommunikation – so nützlich sie sein kann – so gering wie möglich gehalten werden soll”, berichtet Sarah Scholz, die diesen Gruppentisch organisiert hat. So gab es die Idee, einen Newsletter vom Hof mit Rezeptideen und sonstigen Infos ausgedruckt mit der Ernte zu verteilen und nicht digital zu verschicken. Es wurde vorgeschlagen, jahreszeitliche Feste zu feiern, sich auf dem Hof zu treffen und schweißtreibende Arbeitseinsätze mit genussvollem Feiern zu verbinden.

Auch beim Thema Depots und Verteilung der Ernte ist vieles noch im Fluss. Die Gruppe rund um Guido Lüchters setzt darauf, dass die SoLaWi-Interessenten, die in der ganzen Stadt verteilt sind die Abholung und Verteilung selbstständig organisieren. Auch die Namensfindung ist noch in vollem Gange: Die Vorschläge reichen von Meßdorfer Gartenzwerge über “SoLaWiBo macht Bonner froh”, bis hin zum rheinischen “Kesselknall”.

Der Arbeitstisch rund um die Kerngruppe hat diskutiert, inwieweit sich die SoLaWi-Bonn noch besser vernetzen kann mit Stadt und anderen Landwirten. “Die persönliche Motivation und gegenseitiges Vertrauen ist das größte Potenzial, das wir haben!“, stellten die Teilnehmer fest.

Bis April wird es noch für eine begrenzte Anzahl Personen, die Möglichkeit geben bei der SoLaWi in Bonn mitzumachen, Herzlich Willkommen!.

Weitere Informationen:

  • Das Selbstverständnis erklärt Ziele und Arbeitsweise: Selbstverständnis -Solawi-Bonn 09.03.13
  • Wer ernsthaft daran interessiert ist, Mitglied bei der SoLaWi Bonn zu werden, kann sich hier in die Anmeldungsliste eintragen. 

    Der monatliche Beitrag pro Einheit beträgt 110,- Euro +/- . Damit unterstützen die Mitglieder eine hochwertige, biologisch-dynamische Lebensmittelerzeugung hier in Bonn und den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft. Sie erhalten ausschließlich Produkte aus eigener Produktion: Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Salat, Kräuter, Äpfel, Eier, Honig, ab und zu auch Fleisch. Die Menge reicht ungefähr für eine erwachsenen Person.

  • Am Samstag, den 06.04.13 findet um 11:00 Uhr auf Gut Ostler ein zweites Gründungstreffen statt, für alle Mitglieder, die sich jetzt im März noch neu in unsere Anmeldungsliste eingetragen haben. Falls Ihr nicht selber teilnehmen könnt, müsst Ihr Euch durch jemande/n vertreten lassen, ansonsten können wir die solidarische Bieterrunde nicht durchführen. Bitte tragt Euch unter dem folgendenden Link im Doodle ein, ob Ihr an dem Gründungstreffen teilnehmt, oder durch eine andere Person vertreten werdet.

https://dudle.inf.tu-dresden.de/m6rzf51j/

  • Im Anschluss an das zweite Gründungstreffen könnt Ihr ab 14:00 die anderen SoLaWi Mitglieder und den Hof besser kennenlernen. Martin Baumgart wird uns über Gut Ostler und die Anbaufläche auf dem Meßdorfer Feld führen.die mitmachen möchten, sich angemeldet haben, sind herzlich eingeladen zur Startveranstaltung am Samstag, den 6.4. auf Gut Ostler mit Hofführung.

Kontakt: solawi@bonn-im-wandel.de

Text: Gesa Maschkowski, mit Unterstützung und Beiträgen von Gabriele Danne, Sarah Scholz, Christiane Grinda, Hilke Gieseke