Jeder Beitrag zählt, da sind sich die Protagonisten des Films „Power to Change“ und die Akteure des Bonner Klimaschutznetzwerks einig. 14 Organisationen hatten zur Kinopremiere „Power to Change – die Energierebellion“ geladen. Der Besucherandrang war so groß, dass der Film mit deutlicher Verspätung starten musste. …
Diejenigen, die eine Karte und einen Platz ergattert hatten, erwartete ein 90 minütiger Energiekrimi. Denn in dem Film geht es nicht nur um neue Technologien oder energieeffizientes Wohnen sondern auch um Macht. Beispielsweise im hart umkämpften Osten der Ukraine. Die Gebiete eignen sich für Fracking, ein Umstand, der nicht nur russische sondern auch westliche Konzerne interessiert. Die einzige Lösung aus dem Konflikt: Die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen reduzieren und auf Erneuerbare umsatteln.
Jan Burck, Teamleiter für Klimapolitik bei Germanwatch, hätte sich noch mehr Hinweise auf die deutsche Klimapolitik gewünscht, sagte er im Nachgespräch zum Film, denn Deutschland hat mittlerweile seine Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien verloren. Auch von den Bonner Politikern wünscht er sich mehr Mut. Gut 60 Kinobesucher besuchten nach dem Film die Info- und Ideenbörse des Netzwerkes. Sie startete ab 20:45 im Beueler Rathaus. Werner Rambow, stellvertretener Bezirksbürgermeister Bündnis 90/die Grünen hatte für die Veranstaltung die Tore des Ratssaals geöffnet. Er berichtete wie die Grünen Schritt für Schritt auch in Beuel die Energiewende voranbringen. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass es Dienst-E-Bikes gibt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Rathauses, oder auch eine Ampelschaltung, die den öffentlichen Nahverkehr begünstigt.
Info- und Ideenbörse mit Austausch und guter Laune
Dann hatten die Besucherinnen und Besucher der Ideenbörse die Gelegenheit zu Austausch und Beratung. Etwa über klimafreundliche Geldanlagen, die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale und der Bürger-Energie-Agentur, die Bonner Umweltzeitung, das Nachhaltigkeitssiegel Grüner Hahn der evangelischen Kirchengemeinde Beuel, die Kampagne „unsere Stadtwerke kohlefrei“ von Greenpeace Bonn, aber auch die Aktivitäten von Germanwatch, EUROSOLAR und AntiAtom Bonn. Stephan Herpertz. Energieberater der Verbraucherzentrale Bonn, war sehr zufrieden mit der positiven Resonanz. Auch Thomas Schmitz, Vorstand der BürgerEnergie Rhein-Sieg eG ging mit einem Lächeln nach Hause. Möglicherweise wird er demnächst ein Bonner Kirchendach in Augenschein nehmen und prüfen ob sich dort eine Photovoltaikanlage lohnt.
Das Netzwerk Power to Change Bonn wird koordiniert von Bonn-im-Wandel und SolarSolutions Bonn. Wir wiederholen die Veranstaltung am Sonntag, den 10.04.2016:
- Um 14:00 startet der Film „Power to Change – die Energierebellion“ im REX in Endenich
- Um 16:15 beginnen wir mit der Info- und Ideenbörse im Irish Pub Fiddlers. Die 14 Akteure des Bonner Klimaschutznetwerks stellen ihre Projekte vor und laden ein am Klimaschutzpuzzle für Bonn mit zu bauen. Denn: Jeder Beitrag zählt!
Text und Fotos: Gesa Maschkowski, soweit nicht anders angegeben