Ein Transitionabend
Wenn du an einem Grashalm ziehst, wächst er auch nicht schneller.
Was Graswurzelbewegungen auszeichnet, sind ihre lokale, praktische und alltägliche Formen von Wissen und Handeln. Diese sind meist sehr konkret, verständlich und wirken am besten vor Ort.
Zum Wachsen von Graswurzelbewegungen braucht es vor allem Räume der Begegnung. Dehalb haben wir engagierte und interessierte Bonner:innen ins Haus der Bildung der Volkshochschule eingeladen.
Ein solcher Transition-Abend ist einfach, aber wirksam: Er bietet Raum, um zusammen zu kommen, Verbündete zu finden, gemeinsam Ideen zu entwickeln und neuen Mut zu fassen, für das eigene Engagement.
„Es gibt nicht nur Klima-Kipppunkte sondern auch soziale Kipppunkte, wie die FridaysforFuture-Bewegung.“
Zur Eröffnung stellte uns Christiane Kliemann Fakten zur globalen, ökologischen Lage vor – und Wege, den dramatischen Entwicklungen etwas handfestes entgegen zu setzen.
Sie berichtete über die Transitionbewegung, wo sie ansetzt, wohin sie will und zeigte uns deutlich: Es gibt bereits viele gute Beispiele in der Welt, in Deutschland und in Bonn (wie z.B. diese hier.)
Im Open-Space kam genau das zum Vorschein.
Open Space ist, wie der Name schon sagt, ein offenes Workshop-Format. Hier kinnten die Teilnehmenden des Transitionabends ihre Ideen und Themen einbringen, und mit Mitdenker:innen diskutieren. Eine Vielzahl von aktiven Gruppen und interessierten Menschen, die gemeinsam über die Themen sprachen, die sie beschäftigen und für wichtig empfinden.
1) (Um)bauen mit nachwachsenden Rohstoffe
2) Wie gehen wir mit denen um, die wir auf dem Weg verlieren?
3) Ganzheitliche Verkehrswende in Bonn
4) Wohnen für alleinerziehende Frauen
5) Stadtgrün erhalten
6) lokale Energiewende
7) Öko-Ängste, Climate Resilience
8) Artenschutz und Biotope
9) Luisenstr. für Menschen umbauen
10) Solidarische Pflege
Was sofort ins Auge fällt: sozialer- und ökologischer Wandel gehören zusammen.
Das bedeutet auch, es braucht ein Netzwerk.
Wo können wir zusammenkommen? Wo finde ich Gleichgesinnte? Inspiration?
Veranstaltungen? Gut aufbereitete Themen zu und in Bonn?
Robert Janßen-Morof rundete den Abend inhaltlich ab und stellte die neue Online-Plattform Bonn4Future – Wir machen Wandel vor.
Sie kann und will analoge Formen der Begegnungen, wie den Transitionabend, nicht ersetzen. Im Gegenteil. Auf der Plattform finden Interessierte und Engagierte Kontakte zu Gleichgesinnten und Veranstaltung. Eine Orientierungshilfe für echte Begegnungen.
Unsere Abschlussrunde zeigt: Es lohnt sich – und es wird sicher nicht der letzte Transition-Abend bleiben.
„Was nehme ich heute Abend mit?“
Fotos: Robert Janßen-Morof
Beitrag: Lukas Falkner