Vom Fensterbrett aufs Feld – Die SoLaWi- Kompovision

Die Mitglieder der SoLaWi-Bonn haben sich gegenseitig einen Kompostworkshop geschenkt. Denn das SoLaWi-Gemüse soll nicht nur vom Feld auf den Teller, die Reste sollen auch wieder zurück aufs Feld. Dazwischen steht der berühmte Komposteimer. Doch wie geht das mit dem Kompostieren? Was gibt es da für Methoden? Und: Welche ist die Richtige für mich? Für meine WG? Meine Familie?! Da gibt es viele schöne Möglichkeiten. Drei Methoden standen auf der Tagesordnung …

Der Komposteimer auf dem Fensterbrett, die Wurmkiste und die Kompostvergärung mit Milchsäurebakterien, genannt Bokashi. Und alle drei werden jetzt demnächst in SoLaWi-Küchen zusammengebraut. Weiter hinten gibt es die Theorie: Warum ist Kompost wichtig für die SoLaWi? Und überhaupt für uns alle?

(1) Bauanleitung Balkon / Fensterbankkomposter
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(von Nicole Florin) Auch in der Stadt, in der Platz und Garten oft Mangelware sind kann ein jede/r seine Grün/Gemüseabfälle kompostieren und für die Rückführung auf unsere Felder vorbereiten. Eine platzsparende Variante ist ein „Balkonkomposter“, der wenn man eine sehr kleine Variante baut sogar auf einer Fensterbank Platz fänden. Eine einfache Anleitung findet ihr hier: http://www.silviameister.ch/downloads/balkonkomposter.pdf

Ich selbst habe mir einen kleinen 10 L Komposteimer für die Fensterbank 2016-09-25kompostworkshop-foto-gesa-maschkowski24gebaut und habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Das wichtigste ist eigentlich den Inhalt des Komposters gut zu pflegen. Tipps dazu findet ihr hier: http://www.kompostberatung.ch/

(2) Bokashi

2016-09-25kompostworkshop-foto-gesa-maschkowski18(von Raphael Holland) Wer sich selber einen Bokashieimer basteln möchte, braucht hierfür nur zwei baugleiche Eimer mit Deckel. Bei einem Eimer wird mittels Akkubohrer der Boden perforiert, damit die bei der Fermentierung entstehende Flüssigkeit auslaufen kann. Anschließend stellt man die Eimer ineinander, packt lagenweise Biomüll und Bokashistreu rein, Deckel drauf – fertig.

Mithilfe von effektiven Mikroorganismen wird der Biomüll dann in dem (mehr oder weniger) luftdicht verschlossenen Eimer innerhalb weniger Wochen fermentiert. Hierdurch verringert sich die Zeit der Kompostierung anschließend deutlich. Die effektiven Mikroorganismen werden z.B. mithilfe eines Streus eingebracht, das großteils aus Holzkohle und Gesteinsmehl besteht. Die Holzkohle dient später mit seiner stabilen und hochporösen Struktur als Wasser- und Nährstoffspeicher im Boden.

Die Fermentierung verläuft aufgrund der luftdichten Eimer nahezu geruchsneutral und kann in der Wohnung stattfinden. Fast alle Küchenabfälle – auch Speisereste, Fleisch und Fisch – können problemlos genutzt werden.

(3) WURM-HOTEL Prinz Albert (von Katja de Bragança)
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LECKER: Gemüse und Obst-Abfälle, roh (gekocht), Teebeutel, Kaffeesatz, Eier-Kartons, Wellpappe, (Eierschalen)
KEINE Zitrusfrüchte!
Beachten: Flüssigkeit, Temperatur
Es entsteht: Wurm Kompost & Wurm-Tee

Anleitung: Der kleine  Horrorgarten/DIY Anleitung für eigenen Wurmkompost
Mein Wurmcafe besteht hauptsächlich aus zwei einfachen unbehandelten, stapelbaren Holzkisten (H/B/T: 25x40x30) mit Deckel. Früher wohnten darin Plastiksteinchen und Fantasiefiguren. Die Böden der Kisten habe ich mit einem  Holzbohrer (ø 8 mm) kräftig durchlöchert. Durch die Löcher können die Würmer nach getaner Arbeit die Etage wechseln.

Ein Deckel kommt oben drauf, damit die Würmchen ihren Arbeitsplatz nicht ungeplant verlassen können. Der andere wird nicht benötigt. Als Auffangwanne für den „Wurmtee“ verwende ich eine tiefe Metallauflaufform. Sie passt genau unter die Kisten. Denkbar ist hier jeder passende, dichte Behälter.

In die erste Kiste kommt anfangs ein Stück Karton auf den Boden. Darauf werden 7 Liter feuchtes Kokossubstrat verteilt. Die nächste Schicht besteht aus allem was Küche oder Garten so an organischem Material hergeben: Kartoffelschalen, Salatreste, Eierschalen und Kaffeesatz.

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Damit sich die Bewohner wohl fühlen, muss der Inhalt der Kiste immer leicht feucht sein. Je nach Feuchte des eingebrachten Materials vorsichtig gießen oder trockene Papier- und Pappeschnipsel untermischen. Ab und zu eine Hand voll Steinmehl versorgt die Würmer mit Mineralien. Zum Schluss alles mit einer alten Filzmatte abdecken, das hält die Feuchtigkeit in der Kiste und die Fruchtfliegen draußen. Jutesäcke oder Hanfmatten sind auch super geeignet.

Sobald die erste Kiste mit Kompostmaterial gefüllt ist wird aufgestockt. Die Würmer wechseln von selbst auf die Etage, die mehr Futter bietet. Nach etwa drei Monaten oder wenn alle Würmer in die obere Etage umgezogen sind ist der erste Wurmkompost fertig. Die untere Kiste kann geleert und bei Bedarf wieder oben drauf gesetzt werden.
Quelle: http://der-kleine-horror-garten.de/diy-anleitung-fuer-eigenen-wurmkompost/
Wurmhotel aus recyceltem Kunststoff: www.wurmwelten.de

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Kurze Einführung über den Zustand der Böden in den SOLAWI-Äckern und Maßnahmen zur Verbesserung (von Roberto Tinoco).

Wusstet Ihr dass konventionelle Landwirtschaft ca 40 kg CO2 pro Hektar verliert, Bioböden hingegen können durch Humusaufbau zwischen 300 und 1400 kg CO2 pro Jahr speichern? Das ist einer von vielen guten Gründen  für die SoLaWi-Bonn ihren Humusanteil in den Böden zu verbessern. Dafür wurden Bodenproben  entnommen und an das LUFA Labor verschickt. Wir rechnen damit, dass der Humus Anteil und das C/N Verhältnis in den Äckern dringend erhöht werden muss. Die Boden AG der SoLaWi ist deswegen auch mit unseren Landwirten im Gespräch. Ziel ist es kurz- und mittelfristig, eine umfassende Strategie für die Verbesserung von unseren Böden zu konzipieren, eine Strategiem die auf drei Konzepten beruht:

  1. Die Demeter Richtlinien, zur Tier- und Kuhmist basierten Kreislauf.
  2. Die Permakuktur Prinzipien, wie in dem neuen Vorschlag der SOLAWI-Boden AG zusammengefasst.
  3. Stoffstrom Planungsinstrumente/Matrix (nach IFAS), für Hof-Gemeinde Kreislauf.

Das ist bisher passiert: Durch einen vielfältigen Anbauplan konnten wir zunehmend Boden Verbesserung-Maßnahmen in unseren Höfen einführen (siehe bitte Figur unten). Dazu gehören minimale Bodenbearbeitung, permanente Bodenbedeckung, Kompostaufbau und eine Fruchtfolge mit hohen Hülsefrüchteanteil. Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann allerdings mit den vorhanden Mitarbeitern nicht erbracht werden. Die SOLAWI Mitglieder können zum Beispiel Verantwortung für unsere Böden übernehmen, indem sie:

  • Küchenreste sorgfältig aufbewahren und zurück in unseren Äckern schicken.
  • Beim regelmäßigen Transport von Bioabfällen und Tiermist anhand des Bolle-Bonn Lastenradanhänger oder anhand eigenen Transportmitteln (Autoanhänger z.B.) helfen.
  • Bei der Kompostmiete-Pflege mithelfen; mittlerweile haben wir 11 Komposthaufen die regelmäßig Mulch, Beikrautregulierung, umwenden – benötigen.

solawi-kompoststrategie

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