Roberto Tinoco ist Agrarbiologe aus Honduras. Seine Liebe zum Gemüsebau hat ihn zur SoLaWi gebracht. Hier kümmert er sich mit Leidenschaft auch um den Ackerboden. In seinem Artikel erklärt er, was indigene Mikroorganismen sind, wie die Bodengruppe der SoLaWi das „Coole Kohlenstoff-Substrat“ zur Kompostierung hergestellt hat und warum indigene Mikroorganismen besser sind als effektive. „Das „Coole-( Kohlen-)Stoff Substrat“ – oder wie die SoLaWi ihren Ackerboden verbessert“ weiterlesen
Was wären wir ohne Würmer?
Zugegeben, besonders sexy ist das Thema Würmer nicht. Einigen läuft beim Gedanken an die kriechenden Gesellen sogar ein Schauer über den Rücken…
Aber ohne sie wären wir in der Tat nichts: Keine Würmer, kein Boden, auf dem unser Essen wächst und gedeiht.
Davon, dass die Gesellen nicht eklig sind oder heimtückisch aus ihrer Behausung ausbüchsen, um sich in den verborgenen Winkeln der Wohnung nieder zu lassen, konnten wir uns am 1. September bei einem Wurmkisten-Workshop überzeugen. Sabrina demonstrierte uns, wie emsig die Bewohner ihrer Wurmkiste die Essensreste zu wunderbarem Kompost umwandeln. Ein halbes bis dreiviertel Jahr und schon verwandeln sich Kartoffelschalen, trockenes Brot und matschige Tomaten in Erde für den Garten oder die Balkonkästen. Viel effektiver, als die organischen Abfälle auf den langen Weg in die industrielle Kompostieranlage zu schicken oder sogar im Restmüll zu entsorgen (nicht alle Wohnungen in Bonn sind mit Biotonnen ausgestattet). Gegen ein bisschen Zeitungspapier oder Wellpappe haben die Würmer auch nichts einzuwenden, denn darin legen sie gerne ihre Eier ab.
Wir hatten jedenfalls großen Spaß beim Bau der Wurm-Behausungen. Während des Workshops entstanden zwei Wurmkisten aus Holz (eine davon aus den Latten einer Melonen-Steige eines Lebensmittelhändlers aus der Altstadt) und ein „Wurmturm“ aus einem Kunststoffrohr. Es gibt sicher noch viele Variationen, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Für alle Interessierten hier noch eine Bauanleitung für Wurmkisten aus Holz.
Hermann hat einen seiner Wurmtürme bereits auf eine Baumscheibe in der Altstadt installiert und hofft, dass die Kompostwürmer dort ganze Arbeit leisten und den verdichteten Boden ordentlich durchwühlen. Eine tolle Idee, um auch im öffentlichen Raum auf die nützlichen Bodenbewohner und ihre Einsatzmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Für Schnellentschlossene: Morgen, Samstag den 15. September, gibt es ab 10 Uhr den nächsten Workshop bei Julian in der Altstadt. Weitere Infos dazu findet ihr hier.
Es wir sicher nicht der letzte Workshop dieser Art sein! Bei Interesse einfach an die Gruppe Gärtnern in Bonn wenden.