(Von Ursula N.) An einem Samstag um 10 Uhr morgens bricht eine frohgelaunte Gruppe von acht wissenshungrigen Leuten im urbanen Garten der Bonner Südstadt auf, um essbare Pflanzen und Bäume in Bonn zu finden.
Unter ihnen befindet sich ein Pflanzenexperte, der gleich bei Abfahrt auf die Lindenbäume in der Ermekeilstraße hinweist. Alle wissen, dass aus den Lindenblüten ein wohlschmeckender Tee zuzubereiten ist, doch dass auch die Blätter im Salat Verwendung finden können, ist eine ganz neue Erkenntnis.
Auf der Oskar-Walzel-Straße, die parallel zur Bahnlinie verläuft, wachsen einige Baumhaselbäume, deren essbaren Nüsse im Herbst von der Straße aufgesammelt werden können. Auch die Blätter des Baumes sind essbar. An der Ecke An der Elisabethkirche steht ein Wildpflaumenbaum, dessen Früchte im August reif sein werden. Ebenso freuen sich die Esspeditionsmitglieder schon auf die Ernte der Früchte der Kornelkirsche und des Blutpflaumenbaum, die im Garten der Elisabethkirche stehen.
Sofort zu pflücken sind die Blätter des Walnussbaumes, um daraus später einen Tee aufzugießen. Auch die Holunderblüten sind gerade genau richtig, um für Sirup, Gelee oder Pfannkuchen geerntet zu werden. Im Schatten der Kirche wachsen noch Pimpinelle, Lavendel und Pfennigkraut, natürlich alles essbar.
Alle sind über die Vielfalt mitten in der Stadt begeistert und freuen sich riesig über die entdeckten Klatschmohnblüten, die in der Budapester Straße bei der Einfahrt in die Tiefgarage üppig wachsen.
Einige rote Blüten wandern in den Erntekorb zu den diversen grünen Blättern. Auf dem Rückweg entdeckt der mittlerweile geschulte Blick auf der Prinz-Albert-Straße weitere Baumhasel.
Zurück auf dem Geländer der ehemaligen Ermekeil-Kaserne werden noch Spitzwegerich und Senf auf der Wild-Wiese gepflückt und mit weiteren Kräutern wie Oregano und Majoran aus den Pflanzkisten gemischt. Alles landet in einer großen Schüssel und zum Abschluß der Esspedition genießen alle zusammen den köstlichen und sehr nahrhaften Salat.
Weitere Esspeditionen sind geplant!
Eine Antwort auf „Esspedition I: Ein Bericht vom 6. Juni 2015“