Politik darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen: Wir fordern eine nachhaltige öko-faire Stadtentwicklung

Anlässlich der Übergabe von 4.068 Unterschriften der Petition „Kein Primark vorm Hauptbahnhof“ fordern die Initiator_innen Bonn im Wandel e.V. und FEMNET e.V. die Stadtverordneten auf, sich als Menschen und Politiker_innen für eine öko-faire Stadtentwicklung einzusetzen. Nachhaltige und faire Initiativen und Unternehmen müssen gefördert werden, statt den Konkurrenzdruck weiter zu erhöhen durch globale Ketten wie PRIMARK, die auf Kosten von Mensch und Natur wirtschaften. Die Verantwortung für eine öko-faire Stadtentwicklung kann und darf nicht an Investor_innen und Konsument_innen delegiert werden.

Die komplette Stellungnahme von FEMNET und Bonn im Wandel dazu findet ihr hier.

Zusammen mit FEMNET und dem Eine-Welt-Promotor, Albrecht Hoffmann, haben wir gestern Nachmittag dem Kulturdezernenten Martin Schumacher die Unterschriften der Online-Petition  übergeben. Schumacher hat Oberbürgemeister Sridharan vertreten. Mehrere tausend Menschen hatten die Petition Ende Juni innerhalb von nur 48 Stunden unterschrieben und damit ihrem Unverständnis Ausdruck verliehen, dass die „Nachhaltigkeitsstadt“ Bonn einem Investor das Feld bereitet, der als Ankermieter die Billig- und Wegwerfmodemarke Primark an den Hauptbahnhof holt. Mit der Übergabe der Unterschriften fordern wie die Stadtverordneten auf, künftig bei Vergaben Kriterien wie Nachhaltigkeit, Fairness und Bürgerorientierung zu berücksichtigen, sich also beherzt für eine öko-faire Stadtentwicklung einzusetzen.

Gespräch mit SPD-Fraktion

Im Anschluss an die Übergabe der Unterschriften hatten wir die Gelegenheit, mit der SPD-Fraktion bei einem Fachgespräch unsere Anliegen nochmals zu diskutieren. An diesem Gespräch nahmen Bonn im Wandel, FEMNET und auch der DGB teil. Nun soll geprüft werden, ob ökologische und soziale Kriterien – wie sie u.a. bereits im Konzept der „Fair Trade Town Bonn“ ausgearbeitet sind – bei Vergabe- und Ausschreibungsverfahren in allen Bereichen besser berücksichtigt werden können.

Das ist zumindest schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Denn es macht Sinn, schon entwickelte und angenommene Konzepte ernst zu nehmen und auch umzusetzen. Das gilt auch für die Leitlinie Bürgerbeteiligung, auf deren Umsetzung die Bonner Bürger_innen schon seit zwei Jahren warten. Wir wünschen uns natürlich von ALLEN Parteien ein stärkeres Engagement für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Auch in Bonn müssen wir die Menschenrechte und die Grenzen der Erde achten und damit beginnen, anders zu leben und zu wirtschaften – einfach weiter so wie bisher ist keine Alternative.

Text: Daniela Baum
Foto:
V.l.n.r. Gesa Maschkowski, Bonn im Wandel, Martin Schumacher, Stadt Bonn Dezernat IV/ Kultur, Sport und Wissenschaft, Daniela Baum, Bonn im Wandel, Albrecht Hoffmann, Regionalpromotor Eine Welt für Bonn, Rhein-Sieg und Kreis Euskirchen, Gisela Burckhardt, FEMNET e.V.

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