Primark und Co – ab ins Museum

Wir haben Primark beim Museum für fossile Rohstoffe eingereicht. Das sammelt nämlich alles, was wir in einer nachhaltigen Welt nicht mehr brauchen. Unsere Schenkung wurde dankend angenommen. Dazu gehört auch die alt-modische Idee, man müsse Wirtschaftswachstum durch Wegwerklamotten ankurbeln. Dass es auch anders geht, kann man morgen auf der fairen Modenschau am Münsterplatz sehen  …

Alle zehn Jahre verdoppelt sich unser Kleiderkonsum. 27 Kilo kauft jeder Deutsche im Durchschnitt und mehr als die Hälfte davon wird nach einem Jahr entsorgt. Der Glaube an ein Wirtschaftswachstum auf Kosten von Natur und Menschen ist von gestern. Dieser Auffassung ist auch das Museum für fossile Rohstoffe, das kürzlich in Großbritannien eröffnet hat. Wir haben dort drei Fotos von unserer Primark-Kampagne mit einem Text eingereicht. Wir hoffen, dass wir künftig in der Nachhaltigkeitsstadt Bonn keine Megaphone mehr brauchen, wenn wir über eine ökofaire Stadtentwicklung sprechen möchten. Das Museum hat unsere Gabe freundlich angenommen und veröffentlicht. Hier sind Bilder und Text auf deutsch.
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Die Nachhaltigkeitsstadt und Fairtrade Stadt Bonn hat kürzlich beschlossen, ihre letzten städtischen Grundstücke vor dem Hauptbahnhof an einen Investor zu verkaufen um eine Shopping Mall zu erreichen, gleich gegenüber vom Hauptbahnhof. Die Fast-Fashion-Modekette Primark wird der Hauptmieter mit 9000m²  Verkaufsfläche voller Wegwerfklamotten. Fast fashion bedeutet eine Verschwendung fossiler Rohstoffe, die benötigt werden, um die Materialien herzustellen, zu transportieren und günstig zu verkaufen. Fast-Fashion Ketten stehen in der Kritik wegen Rohstoffverschwendung, schlechten Arbeitsbedingungen und der Produktion von unglaublichen Kleidermengen und Müll.
Die Information über den Ankermieter Primark wurde in der Lokalzeitung drei Wochen vor Verkauf der Flächen veröffentlicht. Innerhalb von drei Wochen starteten wir die Kampagen „Kein Primark vor dem Hauptbahnhof“ mit großer Unterstützung: Über 40.000 Menschen lasen unsere Artikel, über 4000 unterzeichneten unsere Online Petition innerhalb einer Woche, 21 Organisationen und Initiativen unterstützten uns, darunter Germanwatch, kirchliche, gewerkschaftliche und Entwicklungs Organisationen. Dennoch konnten wir den Verkauf der Flächen nicht aufhalten.

Unsere Schenkung besteht aus einer Sammlung von drei Artefakten, die wir dem Museum der fossilen Rohstoffe überlassen:

  1. Das Primark-Nein-Danke Poster
  2. Das Megaphone
  3. Drei überholte Überzeugungen, die lauten:
  • Es ist eine gute Idee den Bau von Shopping Malls zur finanzieren mit Gewinnen, die auf Kosten der Armen gemacht werden
  • Es ist notwendig das Wirtschaftswachstum zu steigern indem man Wegwerfklamotten produziert und Rohstoffe verschwendet
  • Es ist nicht die Verantwortung der Politiker/innen sich um eine nachhaltige ökonomische Transformation zu kümmern. Diese Verantwortung wird den Verbraucher/innen überlassen, insbesondere jungen Menschen die gerne shoppen.“

Hier gehts zum Museum of Fossil Fuels

Museum of Fossil Fuels

 

 

 

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