SoLaWi – Solidarische Landwirtschaft Bonn

SoLaWi Bonn/Rhein-Sieg e.V.

SoLaWi ist, wenn
….man gemeinsam an der Pflege der Erde arbeitet und dabei tolle Leute kennen lernt“ 

SoLaWi Bohnen auf einem Bonner FeldDer Idee für eine SoLaWi in Bonn entstand 2012 auf einem Visionsevent  von Bonn im Wandel.  „Wir wollen die Ernährungsversorgung in Bonn nachhaltiger gestalten“, so starteten Hilke Deinet und Klaus Lange  die Initiative.

Heute arbeit der Verein SoLaWi Bonn Rhein/Sieg e V.  als landwirtschaftlicher Betrieb.  Wir bewirtschaften gut 3 Hektar auf Hof Tönneßen in Bornheim-Roisdorf und versorgen über 240 Haushalte. Der Verein beschäftigt mehrere Gärtner:innen und einen Fahrer, organisiert die Mitgliederverwaltung, Kommunikation, Begleitung des Hofteams, Verteilung der Ernte, Veranstaltungen und bei Bedarf auch mal Arbeitseinsätze auf dem Acker.  Produziert wird biologisch (Bioland-zertifiziert) und die Ernte teilen sich die Mitglieder, Gewinne gibt es keine. Wir verstehen uns als Realexperiment auf dem Weg zu einer nachhaltigen und fairen Ernährungs- und Esskultur.

Was gibt es und was ist uns die SoLaWi wert?

Eine Ernte-Einheit enthält regionales Gemüse, Salat, Kartoffeln und manchmal ein bisschen Obst (Rhabarber, Beeren). Für zwei Personen ist diese Menge eine gute Basisversorgung mit regionalem Frischgemüse. Manche teilen sich auch eine Einheit mit Freund:innen, Nachbar:innen oder Kolleg:innen. Vielfalt und Mengen schwanken saisonbedingt.

Der monatliche Durchschnittsbeitrag wird in der Beitragsrunde festgestellt.  Im Wirtschaftsjahr 2023/24 liegt er bei durchschnittlich 97,50 Euro. Damit finanzieren alle Mitglieder gemeinsam die Betriebskosten für die ökologische Landwirtschaft und die Verteilung auf unsere Depots. Mit diesem Beitrag sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeiter:innen unter fairen und ökologischen Bedingungen wirtschaften können. Wir leben aber auch Solidarität miteinander: Jede:r zahlt bei uns, was er oder sie kann und was es ihm oder ihr wert ist, das kann mehr oder weniger sein als der Durchschnittsbeitrag. Die solidarische Beitragsrunde gibt es nur zu Beginn eines neuen Wirtschaftsjahres; ein Einstieg in das bereits laufende Wirtschaftsjahr ist dann nur zum aktuell geltenden Durchschnittsbetrag möglich.

Unsere Ernteeinheiten werden einmal im Jahr, üblicherweise im Februar vergeben. Ihr könnt uns aber gerne jederzeit eine E-Mail schreiben, mit eurem Interesse an der SoLaWi. Falls im Laufe des Jahres Plätze frei werden,  werdet ihr dann angeschrieben bzw. rechtzeitig zur nächsten Beitragsrunde eingeladen.

Wer sich in unsere SoLaWi-Interessentenliste eintragen lassen möchte oder sonstige Fragen zur SoLaWi hat, kann sich an info@solawi-bonn.de wenden. Da wir die Mailbox ehrenamtlich verwalten, bitten wir um etwas Geduld bezüglich der Beantwortung von Anfragen.

Kartoffelernte-Foto-Gesa
Es gibt regelmäßig freiwillige Arbeitseinsätze – zum Beispiel bei der Kartoffelernte.

Was ist SoLaWi?

SoLaWi ist eine Wirtschaftsgemeinschaft zwischen Verbraucher:innen und einem (oder mehreren) landwirtschaftlichen Betrieb(en). Sie wollen gemeinsam die Versorgung der Menschen mit lokalen, biologisch erzeugten Lebensmitteln verbessern und den Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen langfristig erhalten. Die Gemeinschaft entwickelt miteinander ein Konzept für die Zusammenarbeit und teilt sich die Kosten, die Ernte und auch das Risiko. Die Verbrauchergemeinschaft verpflichtet sich jeweils für ein Jahr, die Betriebskosten der landwirtschaftlichen Produktion zu tragen. Im Gegenzug erhält sie frische, unverpackte, ökologisch produzierte Lebensmittel aus ihrer Region. Die Betriebe haben ein gesichertes Einkommen und Planungssicherheit und werden dadurch unabhängiger von Marktstrukturen und Großhandels-Preisen. Darüber hinaus übernehmen wir  z.B. die Verteilung der Ernte und unterstützen den Betrieb mit gemeinschaftlichen Arbeitseinsätzen. Die Zahl der SoLaWis in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht.  Derzeit (Anfang 2023) gibt es über 400 SoLaWis und über 100 Initiativen in Gründung (siehe www.solidarische-landwirtschaft.org)

Die Solidarität hat also viele Seiten:

  • Wertschätzung und Solidarität mit Land und Landwirt:innen/Gärtner:innen, dazu gehört die geteilte Verantwortung, faire Löhne und Arbeitsbedingungen, Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen und Betriebe sowie der biologischen Vielfalt.
  • Solidarität in der Verbraucher:innengemeinschaft: Der monatliche Beitrag richtet sich nach dem Durchschnittswert und den finanziellen Möglichkeiten der Einzelnen. Jede:r gibt was sie:er kann und was es ihr oder ihm wert ist!
  • Solidarität mit den Ländern des Südens, in dem wir den CO2-Fußabdruck unserer Lebensmittel und den Ressourcenverbrauch bei Erzeugung und Transport verringern.
  • Solidarität mit anderen Höfen: Seit der Gründung der SoLaWi Bonn sind in unserer Region weitere SolaWis entstanden. Einige wurden von Mitgliedern von uns gegründet, andere haben wir bei ihrer Gründung unterstützt.

Noch ungefähr 25 andere gute Gründe für eine SoLaWi findet Ihr in unserem Filmclip vom ersten 1. SoLaWi-Infoabend 2012. Links Hilke Deinet die Mitgründerin, sie hat heute den verpackungsfreien Bio-Regio-Laden Freikost Deinet in Duisdorf.

Hier gibt es einen schönen Filmclip von der Kartoffel- und Kürbisernte 2015

Die SoLaWi Bonn/Rhein-Sieg e. V. ist eines der ersten Projekte, das die Transition Initiative Bonn-im-Wandel angeschoben hat. Weitere Projekte siehe Rubrik „Gruppen“.

Weitere Projekte für eine fröhliche nachhaltige Ernährungskultur

Wir unterstützen und kooperieren mit Hilke und Tim Deinet, die im Mai 2014 den 1. verpackungsfreien Laden von Bonn eröffnet haben. Freikost Deinet

„Sei selbst die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst”
M. Gandhi

Mitmachen!

Interessierte, Visionäre, Optimisten und Mitstreiter sind herzlich willkommen!

info@solawi-bonn.de

18 Antworten auf „SoLaWi – Solidarische Landwirtschaft Bonn“

  1. Wir haben eine Kerngruppe gegründet, die gemeinsam mit Martin Baumgart von Gut Ostler die Rahmenbedingungen für eine SoLaWi erarbeitet. Wer Lust und Zeit für eine kontinuierliche und verbindliche Zusammenarbeit hat, ist herzlich willkommen, sich uns anzuschließen. Wir treffen uns die kommenden drei Donnerstage (4., 11. und 18.10.) um jeweils 19:30 auf Gut Ostler.

  2. Sehenswert: Die Milchrebellen – Mut gegen Macht
    http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/mutgegenmacht/sendungen/sbmutgegenmacht106.html

    Die Milch im Supermarkt wird immer billiger. Für die Milchbauern heißt das: wachse oder weiche! Im letzten Jahrzehnt hat ein Drittel der deutschen Milchbauern aufgeben müssen – gleichzeitig hat die Zahl der Megabetriebe zugenommen. In XXL-Ställen stehen Hunderte von Kühen dicht nebeneinander. Damit sie Höchstleistungen erbringen, kommen die Tiere auch im Sommer nicht mehr auf die Weide.
    Doch einige kleine Milchbauern wagen es, sich gegen die Konzentrationswelle auf dem Milchmarkt aufzulehnen: Sie setzen auf direkte Vermarktung zu besseren Preisen. Zum Beispiel ein Bauer aus dem Kreis Höxter, der mit anderen eine Bauernmolkerei gegründet hat, um sich vom Preisdiktat der Giganten zu lösen.

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